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Umfrage: Energieberatende fürchten um Aufträge

87 Prozent der Energieberatenden sind der Meinung, dass die Bundesregierung bei der Modernisierung des Gebäudebestands schlecht vorankommt. Das hat der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (Buveg) in einer Umfrage unter Mitgliedern des Deutschen Energieberater-Netzwerks (DEN) und des GIH Bundesverbands ermittelt. Demnach stieg die Unzufriedenheit in den vergangenen vier Jahren massiv an, im Jahr 2021 waren es erst 50,2 Prozent. Nachholbedarf sehen die Energieeffizienzexpert:innen vor allem bei der energetischen Sanierung der Gebäudehülle, aber auch beim Heizungswechsel. Vor allem die Förderkürzung beim individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) bereitet ihnen Sorge. Knapp 82 Prozent erwarten nun eine geringere Nachfrage nach Beratungen und demzufolge auch weniger Sanierungstätigkeiten. 

Was die Branchenverbände sagen

DEN-Vorständin Marita Klempnow: „Um Gebäude klimaresilient zu machen sowie den Wert und Nutzungsdauer zu erhöhen, genügt es nicht, nur die Art der Wärmeversorgung zu wechseln. Der Energiebedarf wird wesentlich durch die Gebäudehülle bestimmt. Jede Investition in Sanierungsmaßnahmen, die die Gebäudeeffizienz verbessern, ist auch eine Investition in die Unabhängigkeit Deutschlands. Das sollte die künftige Bundesregierung dringend berücksichtigen.”

GIH-Bundesgeschäftsführer Benjamin Weismann: „Es ist alarmierend, wenn die überwiegende Mehrheit der Effizienz-Expertinnen und -Experten davon ausgehen, dass infolge der kürzlich vorgenommenen Förderkürzung diese Energieberatungen zurückgehen werden. Energetische Sanierungen, die infolge von unabhängigen und geförderten Energieberatungen durchgeführt werden, führen nachweislich schneller und sinnvoller zu weniger Energiebedarf. Wir empfehlen den zukünftigen Regierungsparteien dringend die Rücknahme der Förderkürzung.”

Buveg-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs: „Der deutsche Gebäudebestand ist höchst unterschiedlich beschaffen. Es gibt keine Pauschallösung, mit der Immobilien zukunftsfit gemacht werden könnten. Daher sollten die Einschätzungen der Energieberatungen vor Ort auch dringend in das politische Handeln einfließen. Denn auf dem aktuellen Niveau können wir auf keinen Fall verbleiben: Die energetische Sanierungsquote stagniert nun auf einem zu niedrigen Niveau von 0,69 Prozent. Erforderlich wäre mindestens eine Verdopplung.” Quelle: Buveg / jb