Wurden 2022 noch 36 Millionen Quadratmeter Wärmedämmverbundsystem (WDVS) verbaut, waren es im vergangenen Jahr nur noch 30,5 Millionen Quadratmeter. „Das bedeutet einen historischen Einbruch“, sagt Lars Jope, Hauptgeschäftsführer des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). Neben hohen Energiekosten, der steigenden Inflation und hohen Materialkosten sieht er die politisch bedingte Unsicherheit bei Neubau-Interessenten und Hausbesitzern mit Modernisierungsbedarf als Wachstumshindernis: „Die Menschen zögern ihre Bauvorhaben hinaus, weil einerseits die geopolitische Situation durch die laufenden Kriege für Verunsicherung und Investitionszurückhaltung sorgt, andererseits die Regierung bislang keine klaren Rahmenbedingungen und verlässliche Perspektiven für Hausbesitzer in Bezug auf energetische Modernisierung geschaffen hat.“
Verband erwartet weiteren Marktrückgang in diesem Jahr
Jope rechnet in diesem Jahr mit einem weiteren Rückgang beim WDVS-Absatz um fünf Prozent. Noch vor zehn Jahren gelangten durch die VDPM-Mitgliedsunternehmen 40 Millionen Quadratmeter jährlich in den Markt. Diesen Wert will die Branche in der Zukunft wieder erreichen. „Wenn wir das politische Ziel der 2-Prozent-Sanierungsquote zugrunde legen, bräuchte es sogar 70 Millionen Quadratmeter gedämmte Fassaden, das entspricht 750.000 bis 800.000 Wohneinheiten. Aktuell erreichen wir in Deutschland nicht mal die Hälfte.“ Der VDP repräsentiert die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputzen, Mauermörtel und Estrich. Quelle: VDPM / jb