Elke Dünnhoff, Leiterin des Projekts Energiekennzeichnung bei der Verbraucherzentrale: „Die Rückmeldungen der befragten Hausbesitzer zeigen deutlich, dass das komplexe Thema Heizung nicht über ein Energielabel dargestellt werden kann. Die Heizungslabel mit ihren Piktogrammen sind selbst erklärungsbedürftig. Sie berücksichtigen weder den tatsächlichen Energiebedarf des Hauses noch die unterschiedlichen Preise für Öl, Gas, Holz oder Strom.“
Viele Verbraucher reagierten mit Ablehnung und Unverständnis, nachdem ihnen die tatsächliche Aussagekraft der Heizungslabel erläutert wurde. Nur 22 % der Befragten wussten, dass sich mit dem Label nicht verschiedene Heizungsmodelle miteinander vergleichen lassen, sondern lediglich unterschiedliche Heizungssysteme wie Brennwertkessel oder Wärmepumpen. Ein Großteil der befragten Hausbesitzer wünschte sich Nachbesserungen beim Heizungslabel, mehr Informationsmaterial und eine neutrale Beratung zum Heizungskauf.
Das Energielabel für alte Öl- und Gasheizkessel lehnen 44 % der befragten Verbraucher ab. Nach ihrer Auffassung ist eine Heizungsmodernisierung eher von der finanziellen Situation und einem Heizungsdefekt abhängig als von einem Label. Die Befragten monierten zudem, dass der Zustand der Heizung bei der Effizienzbewertung auf dem Label nicht berücksichtigt wird. Der tatsächliche Energieverbrauch, eine angepasste Regelung und eine gute Isolierung der Heizungsrohre bleiben unberücksichtigt. „Dies sehen viele Verbraucher kritisch“, stellt Dünnhoff fest. 14 % der Hausbesitzer mit älteren Heizungen planen ohnehin, diese in den nächsten beiden Jahren auszutauschen. Ein darüber hinausgehender Effekt durch das Altanlagenlabel konnte in der Untersuchung nicht nachgewiesen werden. GLR