„Deutschlands Hausbesitzer und private Bauherren sind hoch motiviert. Sie möchten energetisch sanieren – brauchen aber staatliche Unterstützung, um auch in Zukunft ihren Teil zum Klimaschutz beitragen zu können.“ Zu diesem Schluss kommt Thomas Penningh, Vorsitzender des Verbands Privater Bauherren (VPB). Seine Einschätzung beruht auf den Ergebnissen der „Bauherrenumfrage zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit privater Bauherren 2009“, die der VPB beim Institut Privater Bauherren Anfang 2009 in Auftrag gegeben hatte. „Der private Hausbesitzer ist zwar nicht arm, aber er hat nicht genügend Geld, um die vom Gesetzgeber geforderte energetische Sanierung des Altbaubestands alleine zu stemmen.“
Instandhaltungsrücklagen
Das Institut Privater Bauherren hatte Haus- und Wohnungseigentümer nach ihren Instandhaltungsrücklagen gefragt, ferner nach dem für die Immobilie frei verfügbaren Einkommen und nach den aktuellen Sanierungs- und Bauwünschen. Danach hat knapp die Hälfte aller befragten Immobilieneigner (48,21 %) bis zu 5000 Euro für die Instandhaltung ihrer Immobilie auf der hohen Kante. Rund ein Drittel (31,28 %) hat stattliche 5000 bis 20.000 Euro in Reserve, 5,64 % sogar noch mehr. 14,87 % der Befragten haben allerdings gar kein Geld zurückgelegt.
Frei verfügbares Einkommen für Immobilie
„Und wie steht es um das monatlich frei verfügbare Einkommen, das die befragten Haushalte in ihre Immobilie investieren können? Laut Umfrage kann gut die Hälfte (53,33 %) zwischen 100 und 500 Euro im Monat fürs Haus ausgeben. Knapp ein Fünftel (19,49 %) nur bis 100 Euro, 15,9 % haben zwischen 500 und 1000 Euro, die sie in die eigenen vier Wände stecken können, 11,28 % sogar mehr.
Was würden Sie mit 20.000 Euro machen?
Gefragt, wie sie zur freien Verfügung angenommene 20.000 Euro einsetzen würden, antworteten gut 37 % „für energetische Verbesserungen“. Gut 10 % würden damit Reparaturen erledigen, knapp 18 % brauchen ein neues Bad oder eine neue Küche, ein Drittel der Befragten (34 %) hat andere Bauwünsche.
„Hausbesitzer müssen wursteln“
„Den privaten Bauherren und Hausbesitzern bleibt im Augenblick im Grunde gar nichts anderes übrig, als weiter zu wursteln“, konstatiert der VPB-Vorsitzende nüchtern. „Sie können die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung nicht alleine erreichen. Wir brauchen hier mehr Unterstützung“, fordert der Verbraucherschützer. Dazu zählt der VPB die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Bauleistungen von 19 auf 7 %. Außerdem fordert der Verband, die für 2012 geplante EnEV-Novelle erst einmal zu verschieben und zunächst zu prüfen, wie sich die erst seit diesem Oktober geltende EnEV 2009 auswirkt. GLR
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