Nach der energetischen Sanierung eines Gebäudes sinken nicht nur der Energiebedarf und damit auch die Energiekosten, sondern auch der Komfort in den Räumen verbessert sich. Häufig werden jedoch die zuvor berechneten Einsparungen in der Praxis nicht erreicht. Die Ursache liegt nicht nur in fehlerhaft umgesetzten Konzepten, sondern maßgeblich auch an dem veränderten Verhalten des Nutzers oder Bewohners nach der Sanierung. Dieser sogenannte Rebound-Effekt kann die erzielbaren Einsparungen um bis zu 30 % vermindern – Energieberater müssen ihre Kunden darüber informieren und sie aufklären.
Energieeffizienz ist einer der zentralen Bausteine des Energiekonzeptes der Bundesregierung. Die klare Zielvorgabe von Politik und Gesellschaft lautet, den gesamten Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 % zu senken. Das lässt sich indes nur erreichen, wenn auch die privaten Haushalte ihren Anteil dazu leisten, indem die energetische Gebäudesanierung voranschreitet und die Bewohner sich möglichst energiesparend verhalten. In der Realität zeigt sich allerdings immer wieder, dass die in der Planungsphase berechneten und erhofften Einsparziele häufig nicht vollkommen ausgeschöpft werden. Dies erschwert es, dass wir die politischen Effizienzziele tatsächlich erreichen. Ein Grund dafür ist der sogenannte Rebound Effekt, der sich wie folgt ausdrücken lässt [1]:
Der Rebound-Effekt beschreibt also den prozentualen Anteil der in der Praxis nicht realisierten Einsparungen am theoretisch möglichen Einsparpotenzial. Dass die Einsparungen niedriger ausfallen als berechnet, kann technische Gründe haben oder an falsch berechneten Einsparpotenzialen liegen. Ebenso ist es möglich, dass die Steigerung der Energieeffizienz eine Verhaltensänderungen der Konsumenten hervorruft, die die Einsparpotenziale schmälert. Prinzipiell wird zwischen drei verschiedenen Rebound-Effekten unterschieden:
Direkter Rebound-Effekt: Infolge einer verbesserten Energieeffizienz in einem bestimmten Bereich kommt es zu einer erhöhten Nachfrage nach demselben Gut beziehungsweise derselben Dienstleistung.
Indirekter Rebound-Effekt: Infolge einer verbesserten Energieeffizienz in einem bestimmten Bereich kommt es zu einer erhöhten Nachfrage nach Güte ...
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