Die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) arbeitet intensiv an der Entwicklung sogenannter „Effizienzhäuser Plus“ (Abb. 1), um aufzuzeigen, dass die Ziele, welche die Bundesregierung in ihren Beschlüssen zur Energiewende festgelegt hat [1], tatsächlich erreichbar sind. Zu den Beschlüssen, die in etwa den Zielen der novellierten EG-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden [2] entsprechen, gehört unter anderem auch die Verpflichtung der öffentlichen Hand, bereits ab 2020 nur noch „klimaneutrale“ Gebäude zu bauen. Diesem Ansatz folgt das Effizienzhaus Plus, da es mehr Energie erzeugen kann als zum Betrieb und zur Nutzung benötigt werden. Der Energieüberschuss soll unter anderem für den Ausbau der Elektromobilität oder für die Quartiersversorgung zur Verfügung stehen.
Was genau ist ein Effizienzhaus Plus?
Das Effizienzhaus-Plus-Niveau ist erreicht, wenn sowohl ein negativer Jahres-Primärenergiebedarf (Qp < 0 kWh/m²a) als auch ein negativer Jahres-Endenergiebedarf (Qe < 0kWh/m²a) vorliegen. Alle sonstigen Bedingungen der EnEV 2009, wie zum Beispiel die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz, sind einzuhalten. Allein die Primärenergiefaktoren für den nicht erneuerbarer Anteil sind – abweichend von der EnEV 2009 – nach der neuen DIN V 18599 (Stand Dezember 2011, soll in der EnEV 2012 in Bezug genommen werden) zu verwenden. Der ins Netz eingespeiste Strom ist analog dem Verdrängungsstrommix zu bewerten.
In Ergänzung zur Nachweisprozedur der EnEV ...