Zahlen des Monats: Sanierungen der Gebäudehülle weiter rückläufig
Im April stellte der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) seine Zahlen für 2023 vor und die waren alarmierend: Der Absatz von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) hatte sich von 2022 auf 2023 um 15,3 Prozent verringert. VDPM-Hauptgeschäftsführer Lars Jope sprach von einem historischen Einbruch, zumal das Minus von 2021 auf 2022 nur 0,8 Prozent betragen hatte. Neu an dieser Entwicklung sei außerdem, dass neben der Bautätigkeit auch die Modernisierungen betroffen seien. Kontinuität gibt es insofern, als EPS weiterhin am beliebtesten ist, betrachtet man die Absatzzahlen der einzelnen WDVS-Dämmstoffe von 2022 und 2023, inklusive der Prognose für 2024. Die Fachwelt sieht das gute Preis-Leistungs-Verhältnis als einen Grund.
Ein Einordnen der VDPM-Zahlen erlauben diejenigen des Bundesverbandes energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). Ihm zufolge betrug die Quote der energetischen Sanierungen im Gebäudebestand 2023 lediglich 0,7 Prozent, nachdem sie im Jahr zuvor noch bei 0,88 Prozent gelegen hatte. Laut Prognose wird sie im ersten Halbjahr 2024 weiter sinken – jedoch nur leicht – auf 0,69 Prozent. Aufgeschlüsselt nach Bauteilen tritt der Abwärtstrend in puncto Dämmung klar hervor. Demnach lag die Sanierungsrate bezogen auf Fenster bei 1,23 Prozent, bezogen auf Dächer jedoch nur bei 0,72 Prozent und bei Fassaden bei lediglich 0,54 Prozent.
Viele Energieberatende erklären die Unlust der Gebäudeeigentümer:innen, den Wärmeschutz nachzubessern, mit der undurchschaubaren Förderpolitik, doch ebenso mit dem Gebäudeenergiegesetz, das den Schwerpunkt auf Heizung setzt. Der BuVEG erwartet dennoch ab der zweiten Jahreshälfte eine allmähliche Zunahme der Sanierungstätigkeit. Von der zweiprozenti ...