Die vergangenen Sommer 2018 und 2019 haben gezeigt, welche Folgen langanhaltende Hitzeperioden mit sehr hohen Temperaturen für Mensch und Natur haben können [1]. In vielen Regionen Deutschlands wurden 2019 Maximaltemperaturen von über 40 °C gemessen. Der Sommer 2018 gilt sogar als zweitwärmster Sommer seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881 [2]. Im Zuge des Klimawandels ist davon auszugehen, dass die Häufigkeit, Intensität und Dauer derartiger Hitzeperioden weiter zunehmen werden [3]. Die Bewohner stark verdichteter Stadtquartiere sind dabei besonders von der Hitze betroffen, da sich aufgrund des Wärmeinseleffektes Stadtgebiete tagsüber stärker aufheizen und in der Nacht weniger abkühlen als im ländlichen Umland. Hitzeperioden im Sommer mindern neben der Aufenthaltsqualität im Freien vor allem die thermische Behaglichkeit innerhalb von Gebäuden und stellen dazu ein Gesundheitsrisiko dar.
Um diesen Folgen entgegenzuwirken werden im Verbundforschungsprojekt „HeatResilientCity“, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Wirkungen baukonstruktiver und gebäudetechnischer Maßnahmen zur Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes am Beispiel eines Mehrfamilienhauses der Gründerzeit untersucht. Dieser Artikel zeigt darüber hinaus auf, wie das Lüftungsverhalten die Hitzebelastung im Gebäude beeinflusst.
Ein solides Gründerzeithaus
Das für die Untersuchung ausgewählte Wohngebäude (Abb. 1) stammt aus dem Jahr 1912 und steht in Erfurt. Es ist Bestandteil einer geschlossenen Blockrandbebauung und erhebt sich über einem annähernd quadratischen Grundriss auf insgesamt vier Vollgeschosse (Abb. 2). Das Gebäude ist außerdem vollständig unterkellert und wird bis unte ...
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