Der Energieverbrauch von Klima- und Lüftungsanlagen ist häufig ein blinder Fleck in Gebäuden. Vor allem die mittleren und großen Anlagen in Nichtwohngebäuden sind ein komplexer Bestandteil der TGA, der aber nicht immer mit ausreichenden Zählern und Sensorik ausgestattet ist.
Gebäudebesitzern und Betreibern ist deshalb oft nicht bewusst, dass ihre Raumluft- und Kältetechnik viel Energie verbraucht und eventuell hohe Kosten verursacht. Hinzu kommt für Mieter von Nichtwohngebäuden, dass sie die Kosten für Lüftung und Klimatisierung oft kaum beeinflussen können - erlaubt doch die Heizkostenverordnung (HeizkostenV) den Gebäudeeigentümern, diese Kosten verursacherunabhängig auf die Mietfläche umzulegen. Selbst Gebäudeenergieausweise bewerten nicht die tatsächliche energetische Qualität der Systeme, da dort Dimensionierung und Betriebseinstellungen der Systeme außen vor bleiben. So lassen sich heute noch zu wenige Betreiber zu ihren raumluft- oder kältetechnischen Anlagen beraten. Zwar unterliegen Klimaanlagen mit einer Kälteleistung von mehr als 12 kW nach § 12 der Energieeinsparverordnung (EnEV) einer Inspektionspflicht. Aber diese energetischen Inspektionen erfolgen noch viel zu selten.
Tatsache ist: in Deutschland sind rund 400 000 Klima- und Lüftungsanlagen installiert [1]. Über 90 % des Energieverbrauchs entfallen auf die großen Raumlufttechnik- bzw. Klimaanlagen mit Volumenströmen von über 3000 m³/h, davon gut vier Fünftel auf die Raumlufttechnik (RLT) und knapp ein Fünftel auf die Kälteerzeugung. Insgesamt verbrauchen Klima- und Lüftungsanlagen rund 47 TWh Strom pro Jahr – also rund 9 % des gesamten deutschen Stromverbrauchs [2]! Und klar ist auch, dass dieser St ...
