Jeder weiß – im Gebäudesektor bremst allen voran der immense Bestand (Abb. 1) das Erreichen der Klimaziele. Die meiste Energie verschlingt in deutschen Haushalten immer noch das Beheizen der zumeist unsanierten Gebäude und Wohnungen (Abb. 2), nach wie vor überwiegend mit Öl und Gas [1]. Die über Jahrzehnte bei einem Prozent eingefrorene Sanierungsquote hat langsam, aber kontinuierlich einen Sanierungsstau produziert, der uns heute, wo der Klimawandel und die Wärmewende kein längeres Aufschieben des Handelns mehr erlauben, vor erhebliche Probleme stellt. Der Gebäudesektor verfehlte nun erneut die im Klimaschutzgesetz festgehaltene Emissionsminderung: Die vom Umweltbundesamt herausgegebenen CO₂-Emissionsdaten für 2021 zeigen, dass im Gebäudesektor anstatt der angepeilten 113 Mio. Tonnen CO₂ ungefähr 115 Mio. Tonnen emittiert wurden.
Es ist unübersehbar: Die Absicht zur Minderung der THG-Emissionen und die Realität klaffen nach wie vor weit auseinander. Der Druck steigt auch von anderer Seite: Fünf Jahre früher als ursprünglich geplant will Deutschland bis 2045 CO₂-neutral werden. Ein gut begründeter Schritt, denn dieses Sechstel weniger Zeit spart der Atmosphäre knapp eine Milliarde Tonnen CO₂, erfordert aber auch deutlich mehr Tempo im Strukturwandel, um das politisch vorgegebene Minderungsziel von 65 % bis 2030 tatsächlich zu erreichen. Weitere Rückschläge und Verfehlungen der vorgegebenen Zielmarken können wir uns nicht mehr leisten. Die Erkenntnis, viel zu lange mit politisch notwendigen Entscheidungen gehadert und gezögert zu haben, obwohl die Fakten und Zahlen auf dem Tisch lagen, sollte uns eine Lehre sein, fortan konsequenter zu handeln, anstatt weiter über die richtigen ...
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