Ich habe gelernt, Inhalte können in Geschichten besser transportiert werden. Hier also meine Geschichte einer Generationenübergabe. Eine vierköpfige Familie übernimmt das Reihenendhaus der Großeltern, die sich verkleinern möchten. Das Haus aus dem Jahr 1975 (Abb. 1) ist solide gebaut und gut in Schuss, jedoch bisher nicht energetisch ertüchtigt. Die Tochter der Familie ist bei „Fridays for Future“ aktiv und insistiert, das Haus klimaneutral zu machen. Sie überzeugt ihre Eltern, dazu einen Experten, einen zertifizierten Passivhaus-Planer, einzubeziehen. „Klimaneutral“, das bedeutet hier vereinfacht: Das Gebäude soll in der Jahresbilanz unabhängig von nicht erneuerbaren Energien sein.
Biomasse soll es richten
Frei von nicht erneuerbaren Energien? Das sei einfach, meint der Vater und schlägt vor, Heizung und Warmwasserbereitung auf Biomasse umzustellen: Alter Ölbrenner raus, neuer Brenner rein und anstatt des Öltanks ein Pelletlager einbauen.
Der inzwischen ins Boot geholte Passivhaus-Planer weist jedoch darauf hin, dass ja auch noch Haushaltstrom gebraucht werde, den der Pelletkessel nun mal nicht liefere. Außerdem sei Biomasse – zwar nachwachsend, aber nicht unbegrenzt verfügbar – doch viel zu schade zum Verheizen. Die Anbauflächen werden prioritär zur Nahrungsmittelerzeugung benötigt. Und als Baustoff oder Grundstoff für die chemische Industrie werde Biomasse viel besser eingesetzt, da diese später immer noch als Reststoff thermisch verwertet werden könne. Als lagerbarer Energieträger werde Bioenergie zudem im Verkehrssektor dringend benötigt und könne als Regelenergie zur Deckung des Winterloches eingesetzt werden. Deutlich effizienter lässt sich Biomasse in Systemen der Kraft ...
