Auf den ersten Blick scheint die Mineralschaumdämmplatte Liquid Pore mit einem Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von 0,069 W/(mK) nicht in der ersten Liga der Wärmedämmstoffe zu spielen, wo inzwischen mehr als doppelt so gute -Werte um 0,030 zum guten Ton gehören. Dass es aber allein auf diesen – unter stationären Laborbedingungen gemessenen – technischen Wert nicht ankommt, erklärt sich aus den besonderen Eigenschaften der aus Gips, Kalk, Aluminiumpulver und Wasser aufgeschäumten Dämmplatte: Diese nutzt nämlich die opaken Wärmegewinne der Sonnenstrahlen, um ihren leidlich guten -Wert so weit aufzupeppen, dass sie durchaus mit den etablierten Polystyrol- und Mineralfaserdämmstoffen mithalten kann. Das Phänomen kennt jeder, der sich im dicken Skipullover an eisigen Wintertagen vom Schatten in die Sonne begibt – hat man trotz effizienter Wollbekleidung im Schatten eben noch gefroren, spürt man im Licht der Sonne sogleich deren angenehm wärmende Strahlung, und man friert gleich weitaus weniger. Ähnlich funktioniert die Wärmedämmung Liquid Pore, die zunächst wie alle anderen Dämmstoffe den Wärmestrom von innen nach außen durch unzählige kleine Luftporen vermindert. Zusätzlich speichert die Mineraldämmplatte aber die Wärme der Sonne in dem dichten, feinporigen Mineralschaum mit seiner extrem stabiler Zellstruktur und gibt diese kontinuierlich an die darunter liegenden Bauteilschichten ab. Im Winter kann sich so die Außenfassade bei Lufttemperaturen um – 12 °C auf bis zu +35 °C erwärmen. Die eingespeicherte Wärme wirkt wie eine Barriere, die den Wärmestrom von innen nach außen nicht nur verlangsamt, sondern phasenweise sogar ganz unterbindet. Bezieht man diesen instationären Effekt bei der Bewertung der Wärmeleitfähigkeit mit ein, ergibt sich je nach Himmelsrichtung ein sogenannter eff-Wert, der sich nach Angaben des Herstellers von 0,040 an der Nordfassade über 0,034 (West) beziehungsweise 0,036 (Ost) auf bis zu 0,029 W/(mK) an der nach Süden orientierten Außenwand verbessert. Auch wenn sich diese Effektiv-Werte nach DIN V 4108-6 mit stationären Methoden nicht bemessen lassen, erzielt die eingespeicherte Wärme durchaus ihre Wirkung, und zwar nicht nur hinsichtlich der Verringerung der winterlichen Transmissionswärmeverluste: Das morgendliche Tauwasser verdunstet auf der sich aufwärmenden Oberfläche, was der Bildung von Algen weitaus effizienter entgegenwirkt als Biozide oder extra dicke Putzschichten, die deutlich teurer als die üblichen Spachtelputze sind. Bleibt nebenbei noch zu bemerken, dass die Mineralschaumplatte hinsichtlich des Brandverhaltens nach DIN 4102-1 als nicht brennbar (A1) eingestuft wurde und beim Herstellungsverfahren nahezu kein CO2 entsteht. Die CO2-Bilanz verbessert sich somit nicht erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten, sondern vom ersten Tag an, an dem sie an der Außen- oder Innenwand klebt. Selbst als Dachdämmung ist die Platte verwendbar, wo sie im Sommer den Wärmeeintrag durch ihr Speichervermögen um bis zu elf Stunden zu verzögern vermag.
Liquid Pore Deutschland
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