The Rebel House von Architekt Cas van der Zanden ist ein Tinyhouse, das in Zusammenarbeit mit der Keramikkünstlerin Christine Jetten entstanden ist und quasi Konventionen sprengt: nachhaltig bei Material und speziell im Format. Das ungewöhnliche Konzept sowie die spezielle Optik des Rebel House basieren auf der speziellen Fassadenkeramik mit Feinstaubglasur. Der Feinstaub wird dafür aus der Stadtluft abgefangen und wiederaufbereitet. Zuerst wollten der Architekt und die Künstlerin die Prototypen selbst herstellen und dann einen Produzenten suchen. Doch Christine Jetten setzte schlussendlich lieber auf die Kompetenz der Architekturkeramik von Agrob Buchtal. Kreuzverleimtes Kiefernholz ist die Basis für Fassade, Böden und Dach. Als Dämmung dienen zusätzliche Holzfaserplatten mit 8 mm Fugen. Auf die Platten ist eine 4 mm dicke Putzschicht aus hydraulischem Kalk aufgetragen. Dadurch können Haus und Fassade „atmen“. Auch die aufgebrachte Keramik ist atmungsaktiv und schützt zusätzlich vor Wärmeverlust. Die Wahl fiel auf 30 × 30 cm große und 8 mm dicke, unglasierte Strangsteinfliesen. Darüber wurde die von der Künstlerin entwickelte Glasur aufgetragen. Ein Knackpunkt war die asymmetrische, spitzwinklige Form der Keramikdreiecke bzw. die „Tierschuppen“. Den Beschnitt führte eine Spezialfirma mit Wasserstrahltechnik bei hohem Druck aus. Übliche Verfahren hätten eine zu große Spannung erzeugt, sodass die langen, spitzen Dreiecke zerbrochen wären. Etwa 60 m² Fliesen wurden für die Außenhaut des rebellischen Wohn-Tiers verlegt. Das Muster war komplex und für den Fliesenleger herausfordernd. Deshalb projizierte der Architekt das Fassadenbild auf das Häuschen. So konnte The Rebel House pünktlich zur Eröffnung der Floriade nach Almere transportiert werden. si
Agrob Buchtal, 53347 Alfter-Witterschlick
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