Durch immer wieder auftretende Temperaturschwankungen – sei es zwischen Tag und Nacht sowie im Verlauf der Jahreszeiten – treten Dehnungs- und Schrumpfungseffekte auf, die zu Bewegungen führen. Selbst bei kleinsten Dachneigungen machen sich die Hangabtriebskräfte bemerkbar, sodass sich die PV-Anlage über die Zeit millimeterweise hangabwärts bewegt. Deshalb müssen zur Lagesicherung auch Temperatureffekte berücksichtigt werden.
Großes Schadenspotenzial
Wenn bei der Planung die Temperaturwanderung nicht ausreichend berücksichtigt wird, kann das Gestell der PV-Anlage auf andere Komponenten auf dem Dach stoßen oder sich verhaken. Es können Schäden an der Dachabdichtung oder an der Attika, an Lichtkuppeln, Lüftungsrohren, Blitzschutzanlagen, Kabelzuführung etc. entstehen. Im schlimmsten Fall, wenn keine „Hindernisse“ vorhanden sind und keine Inspektion und Wartung durchgeführt wird, kann sich die PV-Anlage im Laufe der Jahre bis über die Dachkante hinaus bewegen. Durch Anlagenbewegungen können außerdem Schäden an elektrischen Komponenten und damit verbunden Risiken durch blanke Leitungen (elektrischer Schlag, Lichtbogengefahr) entstehen. Eine Sicherung der PV-Anlage gegen Bewegungen ist daher zwingend notwendig, nicht nur zum Schutz der Dachabdichtung, sondern auch aus Gründen der elektrischen Sicherheit und des Brandschutzes.
Wie diese technische Herausforderung bei der Planung und Berechnung zu berücksichtigen ist und welche Lösungswege es gibt, fasst ein Hinweispapier des Bundesverbandes Solarwirtschaft zusammen. Mit dem Titel „Lagesicherung von PV-Flachdachanlagen gegen Verschiebung aufgrund thermischer Dehnungen (‚Temperaturwanderung‘)“ haben die in der Fachgruppe Bautechnik vertretenen Experten auf zehn Seiten den Stand der Technik dargestellt. Mit den Lösungsansätzen lassen sich die Vorteile aufgeständerter PV-Anlagen nutzen und zugleich mögliche Schäden verhindern.