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Timber Factory präsentiert sich als nachhaltige Fabrik der Zukunft

Die Timber Factory wird Münchens erster Campus in Holz-Hybrid-Bauweise und soll neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen setzen. Die Projektentwickler von UBM Development und ARE Austrian Real Estate denken dabei weit über den Einsatz von Holz und Recyclingmaterial hinaus. Mit gleich mehreren Lösungsansätzen für ökologisch und ökonomisch nachhaltiges Bauen soll das 59.000 Quadratmeter große Quartier die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche neu definieren. Ab 2026 können Unternehmen aus verschiedensten Branchen die ersten Flächen für ihre Büros, Labore oder Produktionshallen beziehen.

Projektentwickler setzen auf Holz als Baustoff

Im 20. Jahrhundert stieg allein die Gewinnung von Baumineralien um das 34-fache. Für die Timber Factory greift das Entwickler-Joint-Venture daher erstens auf den nachwachsenden Rohstoff Holz zurück. „Wenn wir zukunftsfähige Städte und Gebäude wollen, führt kein Weg daran vorbei, den Materialeinsatz zu überdenken. Holz ist im Neubau der nachhaltigste Werkstoff mit der geringsten CO2-Emission,“ sagt UBM-Projektleiter Bastian Bördner. In der Timber Factory sind insgesamt 8.000 Kubikmetern Holz aus FSC-zertifizierten Wäldern eingeplant. „In kaum einem anderen Holz-Hybrid-Projekt Münchens ist der Holzanteil in der Gesamtkonstruktion so hoch“, erklärt ARE-Projektleiter Dieter Schmahel. Er verweist darauf, dass sich auch der hohe Vorfertigungsgrad von Holzteilen positiv auf die Umweltbelastung auswirke: „Viele Teile kommen aus den Hallen des Holzbauers fertig auf die Baustelle, was die Lkw-Fahrten um das Siebenfache reduziert.“ Weil ein Großteil der Teile nur noch montiert werden müsse, halbiere sich zudem die Bauzeit.

Entwurf ermöglicht flexible Nutzung

So könnte ein Entwicklungsraum in der Timber Factory aussehen.

UBM Development, Urheber: HH Vision

So könnte ein Entwicklungsraum in der Timber Factory aussehen.

Holzgebäude können nicht nur durch die Materialwahl eine beachtliche Lebensdauer erreichen, sondern auch durch ihre Architektur. Der von den Architekturbüros 03 Arch. und HK Architekten stammende Entwurf für die Timber Factory orientiert sich deshalb nicht nur am Bau eines werthaltigen Gebäudes, sondern auch an dessen Design. „Ein durchdachter Entwurf fügt Gebäude harmonisch in das Stadtbild ein und wird über viele Jahre hinweg als ästhetisch ansprechend und funktional empfunden“, erklärt Schmahel. Um Firmen flexibel Räumlichkeiten anbieten zu können, ermöglicht die Tragwerksplanung unterschiedliche Flächen für unterschiedliche Nutzungen. Denn wer weiß schon heutzutage, welche innovativen Unternehmen sich künftig ansiedeln wollen. Schließlich werden Digitalisierung und Künstliche Intelligent die Märkte stark verändern. Die vier Gebäudekörper auf dem Campus sollen sich deshalb vielfältig nutzen lassen: „Von S2-Laborflächen über Gewerbehallen bis zum klassischen Büro-Standort lässt sich auf dem Campus alles umsetzen“, sagt Bördner.

EE und C2C vervollständigen nachhaltiges Konzept

Damit Firmen ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele erreichen, müssen sie ihre Flächen und den Energieverbrauch auf den Prüfstand stellen, sprich: den Energieverbrauch senken und den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen. Die Timber Factory wird deshalb dem KfW-40-Standard entsprechen. Mit Green Lease-Verträgen sollen die künftigen Nutzer außerdem angehalten werden, grüne Stromanbieter zu nutzen und ihren Energieverbrauch zu reduzieren. In der Energieversorgung kommt der Campus komplett ohne fossile Brennstoffe aus. Wärmepumpen und Solaranlagen versorgen das Gelände mit grüner Energie. Schließlich setzen die Bauherren auf den Cradle-to-Cradle-Ansatz, der Gebäude als Rohstofflager versteht. So haben sie Bauherren Rückbau der Lager- und Logistikhallen, die bislang auf dem Gelände standen, alle Materialien getrennt und in die Wiederverwendung gegeben. „Insgesamt 95 Prozent der alten Stoffe werden dem Materialkreislauf zugeführt und künftig für den Bau von Straßen und neuer Gebäude eingesetzt“, sagt Bördner. Quellen: ARE, UBM / jb