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Planerkonjunktur

Ingenieurmangel belastet Planungsbüros

VBI

Der Verband Beratender Ingenieure (VBI) hat die VBI-Konjunkturumfrage 2022 vorgestellt. Besonders maßgeblich wurde im Geschäftsjahr 2021 die wirtschaftliche Situation der Planungsbüros durch den Ingenieurmangel beeinflusst.

In knapp der Hälfte der Ingenieurbüros behindert mittlerweile der Fachkräftemangel weiteres Wachstum. Damit zeigt die VBI-Konjunkturumfrage 2022 eine weitere Verschärfung der Personalsituation in den bauplanenden Ingenieurbüros.

In einem Drittel der Unternehmen konnten freie Stellen aus Mangel an geeigneten Bewerbern überhaupt nicht besetzt werden. 41 % aller neueingestellten Beschäftigten kamen 2021 direkt von einer Hochschule oder einer Universität.

Trotz wachsender Personalprobleme blicken die VBI-Mitgliedsunternehmen insgesamt aber optimistisch in die Zukunft. 84 %  beurteilen zum Jahresbeginn 2022 ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sogar sehr gut, fast 40 % verbuchen Auftragszuwachs und mit mehr als 30 %  erwarten deutlich mehr Ingenieurbüros als vor einem Jahr Umsatzzuwächse im laufenden Geschäftsjahr.

Ertragslage leicht verschlechtert

Die Ertragslage hat sich nur wenig verändert, allerdings zu Ungunsten der Ingenieurbüros. Meldeten im Vorjahr rund 26 % einen Anstieg der Umsatzrendite, konnten 2021 nur 21 % einen Gewinnzuwachs verbuchen. Rückgänge bei der Umsatzrendite gaben aktuell 31 % an, im Vorjahr traf dies 28 % der Teilnehmer.

Mit den Auswirkungen der Coronavirus-Krise hatten 2021 noch 21 % der VBI-Unternehmen zu kämpfen, ein Rückgang um 10 % gegenüber dem ersten Jahr der Pandemie. Der Personalmangel hat mit 45 % die Pandemie als Einflussfaktor deutlich überholt.

Download: Ergebnisse der VBI-Konjunkturumfrage 2022

VBI-Präsident Jörg Thiele: „Wir sehen mit großer Sorge, dass die Schere zwischen wachsenden Herausforderungen für die Baubranche und dem Mangel an fähigen Ingenieurinnen und Ingenieuren immer weiter aufgeht. Wenn wir 400 000 neue Wohnungen jährlich bauen wollen, die lange vernachlässigten Brücken sanieren, die Schieneninfrastruktur ausbauen und Hochwasservorsorge betreiben wollen, müssen Politik und Baubranche gemeinsam Veränderungen anstoßen.

Der VBI schlägt deshalb die Einrichtung eines ‚Runden Tischs Ingenieurnachwuchs‘ vor, um schnell und systematisch mehr junge Leute für ein Bauingenieurstudium zu gewinnen und auszubilden. Bundesregierung, Länder, Hochschulen und Verbände müssen jetzt an einen Tisch, wir haben keine Zeit zu verlieren.“ GLR