Damit die Energiewende im Gebäudesektor gelinge, sei es notwendig, einige Gesetze, Regelungen und Verfahren zu vereinfachen oder anzupassen und den eingeschlagenen Kurs mit hohen Förderungen konsequent fortzusetzen. Dabei sei es vor allem wichtig, den Bereich der Sanierungen nicht aus den Augen zu verlieren: „Aktuell fließt der Löwenanteil der staatlichen Fördermittel in Neubauten. Wir würden es für sinnvoll erachten, die Förderung für weniger ambitionierte Neubauvorhaben zu reduzieren und mehr Gelder in die Bestandssanierung zu stecken – denn gerade dort lassen sich massive Energieeinsparungen realisieren“, gibt Leppig den Verhandlungsführern des Bereichs Bauen und Wohnen mit auf den Weg.
Qualität der Umsetzung ist entscheidend
Entscheidend sei es aber auch, auf die Qualität der Umsetzungen zu achten – weshalb für alle geförderten Maßnahmen eine Baubegleitung und ein nachträgliches Monitoring durch einen qualifizierten Energieberater verbindlich sein sollte. „Nur das Vier-Augen-Prinzip sorgt dafür, dass gesetzliche Vorgaben konsequent eingehalten werden und eine Sanierung ihr energetisches Potenzial voll ausschöpft“, so Leppig. Wobei es freilich besser sei, den Energieberater bereits bei der Planung eines Projekts hinzuzuziehen.
Auf Unterstützung durch den Bund hofft Leppig bei der Weiterentwicklung der Ausbildung zum Energieberater sowie beim lange gehegten Wunsch des Verbandes, endlich die aussageschwachen, rein auf Verbrauchsdaten basierenden Energieausweise abzuschaffen und nur noch qualitativ hochwertige Bedarfsausweise zuzulassen. „Wird der Energieausweis von einem kompetenten Energieberater vor Ort erstellt und persönlich erläutert, so ist der Weg zur ganzheitlichen Sanierung oft nicht mehr weit“, verweist Leppig auf die umfangreiche Praxiserfahrung seiner Verbandsmitglieder.
Alle seine Vorschläge, wie die Förderlandschaft, die Gesetzgebung und der Beratungsmarkt im Gebäudebereich weiter verbessert werden können, hat der GIH – nicht zuletzt mit Blick auf die für kommendes Jahr anstehende Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – in einem Maßnahmenpapier zusammengefasst. Darin fordert der Verband unter anderem eine Ausweitung der verpflichtenden Baubegleitung und verbindlich klimaneutrale Neubauten. Quelle: GIH / pgl
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