Mit der KNL-Planungshilfe des Verbands Fensterautomation und Entrauchung (VFE) lässt sich prüfen, ob eine automatisierte Fensterlüftung als lüftungstechnische Maßnahme im Sinne der DIN 1946-6 [1] [2] ausreicht. Weiterhin bietet die Software die Möglichkeit, eine vergleichbare Überprüfung für Nichtwohngebäude durchzuführen. Die notwendigen Volumenströme dafür entnimmt sie der DIN EN 15251 [3] bzw. DIN EN 16798-1 [4]. Innenliegende Räume sind von der Betrachtung ausgeschlossen. Fensterlose Bäder und Toilettenräume müssen ohnehin ventilatorgestützt gelüftet werden (DIN 18017-3 [5]).
Die KNL-Planungshilfe berechnet den Außenluftvolumenstrom durch das Fenster nach den Algorithmen aus der DIN 4108-8/TS [6, Anhang G] für verschiedene Fensterabmessungen und Fensterarten: Drehfenster, Fenster in Parallelabstellung, Kippfenster, Schiebefenster sowie Lichte Öffnung. Die Norm ersetzt den DIN Fachbericht 4108-8 [7], ist im Beuth-Verlag aber noch nicht erhältlich. Ein Forschungsprojekt des Bundesbauministeriums [8] weist jedoch nach, dass ihre Algorithmen im Vergleich mit anderen die beste Übereinstimmung mit Messergebnissen lieferten.
Ob eine lüftungstechnische Maßnahme überhaupt notwendig ist, berechnet die KNL-Planungshilfe strikt nach DIN 1946-6 mit einer festen Raumhöhe von 2,5 m. Bei größeren Raumhöhen, z. B. bei mehrgeschossigen Nutzungseinheiten mit Galerie oder im Altbau, wird dadurch die Infiltration normativ unterbewertet, was eher zum Erfordernis einer lufttechnischen Maßnahme führen kann. Hieraus könnte ein Regressanspruch für den Bauherrn gegenüber dem Planer/Ausführer aufgrund Verwendung unkorrekter geometrischer Daten entstehen.
Nach DIN 1946-6 [2, Abschn. 7.3.2] ist die B ...
