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Mit kommunaler Wärmeplanung 2.0 die Energiewende schaffen

Damit der „große Wurf“ für die Wärmewende gelingt, ist ein ganzheitlicher Planungsansatz nötig. Denn Klimaneutralität erfordert die konsequente Transformation des bisherigen Energiesystems. Die strategische Wärmeplanung auf kommunaler Ebene birgt hierbei die Chance, die Gebäudeinfrastruktur in den Städten im Gesamtkontext zu analysieren und zu bewerten. Die verschiedenen Teilbereiche des Energiesystems und ihre Zusammenhänge gilt es ebenso zu modellieren wie ihre komplexen Interaktionen mit externen Variablen, z. B. der sozio­demografischen Entwicklung oder der Flächennutzung.

Es braucht eine integrierte Planung mit digitalen Daten

Intelligente digitale Systeme ermöglichen es, diese komplexe Aufgabe für Kommunen handhabbar zu machen. So lassen sich Wärmesenken durch die Kombination und Aufbereitung von Daten aufzeigen und gleichzeitig Wärmequellen aus den Sektoren Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft identifizieren, beispielsweise in Form von Prozessabwärme. Von besonderer Bedeutung ist die räumliche und quantifizierte Erfassung der erneuerbaren Wärmepotenziale. Eine fundierte, ingenieurstechnische Analyse bildet die Grundlage, um Maßnahmen erfolgreich umsetzen zu können. Werden diese Informationen außerdem mit Daten zu Mobilitätsanwendungen, Netzinfrastrukturen und Speichern verbunden, nähert man sich kontinuierlich dem ganzheitlichen Bild, das es für die erfolgreiche und kosteneffiziente Wärmewende braucht.

Digitalisieren und Vernetzen als Schlüssel für die Wärmeplanung

Damit eine integrierte und ganzheitliche Wärmeplanung gelingt, braucht es Daten. Das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg ermächtigt die Kommunen zwar, die relevanten Daten zu erheben (§ 7e KSG BW), das reicht aber nicht. Für eine effiziente Wärmeplanung braucht es elektronische Daten. Da Unternehmen im Rahmen ihrer statistischen Auskunftspflicht ohnehin Online-Meldeverfahren wie IDEV oder .CORE nutzen müssen, erscheint dies auch für die Wärmeplanung zielführend, um Zusatzaufwand zu minimieren. Auf Landesebene könnte auf diese Weise ein Energiedatenkataster nach Schweizer Vorbild aufgebaut werden, das mittels geeigneter Software zur Planung auf verschiedenen Gebietskörperschaftsebenen genutzt werden kann. Durch das Clustern von Quartieren mit ähnlichen Wärmeerzeugungs-, Verteilungs- und Verbrauchsstrukturen würden sich Maßnahmen ableiten lassen, die in mehreren Gemeinden zur Anwendung kommen könnten. Ein kontinuierlicher Wissenstransfer fände statt und Best Practices würden automatisiert erkannt. Mit den zentral erfassten Daten aus der kommunalen Wärmeplanung könnte das übergeordnete politische Ziel einer strategischen und zukunftsfähigen Energieleitplanung auf Landesebene Realität werden.

Den gesamten Beitrag lesen Sie in Heft 06-2021.

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