Graz. Die Julisonne steht hoch am blauen Himmel. Eine Drohne surrt über der Marienstatue „Am Eisernen Tor“. Doch sie hat nicht die flanierenden Menschen im Fokus. Sie erfasst eine Vielzahl von Daten, die es für eine gründliche Analyse des Mikroklimas braucht. Insbesondere die Gestalt der Gebäude und der Vegetation, die Oberflächentemperaturen und die Reflexionen der Sonneinstrahlung auf den Oberflächen nimmt sie mit ihren Sensoren auf.
Der Platz in der Inneren Stadt von Graz ist nicht nur zentral für das öffentliche Leben. Wegen seiner vielseitig mikroklimatischen Struktur hat ihn das Team von AEE INTEC für die ersten Messungen und Simulationen im Projekt Smart City Sensing ausgewählt. Asphalt, Bäume, Grünflächen und ein Springbrunnen prägen seinen Charakter.
Hitzestress gefährdet Menschen
In Grünanlagen ist es selbst bei nahezu gleicher Lufttemperatur gefühlt um mehrere Grad kühler als auf asphaltierten Plätzen. Diese „gefühlte Temperatur “, teilweise auch „thermischer Komfort“ genannt, lässt sich mit dem Universal Thermal Climate Index (UTCI) quantifizieren. Er bildet beispielsweise die Kühlung durch den Wind ab, die Wärmestrahlung der Oberflächen oder die Solarstrahlung, die aus verschiedenen Richtungen auf einen Körper einwirkt.
Im positiven Fall stellt der UTCI einen Wohlfühlfaktor dar, der die Attraktivität öffentlicher Räume bewertet. Im negativen Fall beziffert er den Hitzestress im Organismus. Ein durchaus ernstes Problem: Hitzewellen machen sich regelmäßig in der Sterbestatistik bemerkbar. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt deshalb, die Hitzebelastung in Städten gezielt zu reduzieren. Da die Temperaturen im Zuge des Klimawandels absehbar steigen werden, i ...
Drohnen erkunden städtische Hitzeinseln
