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Brachflächen für Arbeiten und Wohnen nutzen

Der Flächenrecyclingpreis prämiert Entwicklungsprojekte in Baden-Württemberg, die Wohnen und Arbeiten vor Ort verbinden, ohne weitere kostbare Flächen in Anspruch zu nehmen. In diesem Jahr geht er erstmals an zwei Projekte: das Glücksteinquartier in Mannheim sowie die Landesgartenschau Wangen. „Flächenrecycling ist für unsere Städte und Gemeinden eine riesige Chance und eine große Herausforderung zugleich. Nicht mehr genutzte Flächen wieder zu aktivieren, ist aufwändig und benötigt einen langen Atem. Doch die Anstrengungen lohnen sich“, sagt Staatssekretärin Andrea Lindlohr vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in Stuttgart. Gemeinsam mit dem Altlastenforum, der Architektenkammer, Gemeindetag, Landkreistag und Städtetag sowie der Sparkassenfinanzgruppe hat das Ministerium die Auszeichnung zum achten Mal vergeben.

Welche Projekte gewonnen haben 

Der Stadt Wangen gelang es, das ehemalige ERBA-Industrieareal durch einen Mix an verschiedenen Wohnformen und Angeboten für Gewerbe, Handel und Gastro in ein lebendiges Stadtquartier zu verwandeln. Denkmalgeschützte Bauwerke wie die ehemalige Spinnerei wurden restauriert, anderen Nutzungen zugeführt und durch neue Gebäude ergänzt. Außerdem hat sie das vormals isolierte und in sich abgeschlossenes Industrieareal zum Fluss Argen hin geöffnet.

Thorsten Jochim, München

Der Stadt Wangen gelang es, das ehemalige ERBA-Industrieareal durch einen Mix an verschiedenen Wohnformen und Angeboten für Gewerbe, Handel und Gastro in ein lebendiges Stadtquartier zu verwandeln. Denkmalgeschützte Bauwerke wie die ehemalige Spinnerei wurden restauriert, anderen Nutzungen zugeführt und durch neue Gebäude ergänzt. Außerdem hat sie das vormals isolierte und in sich abgeschlossenes Industrieareal zum Fluss Argen hin geöffnet.

Die Jury zeigte sich vom Glücksteinquartier Mannheim überzeugt aufgrund seines stimmigen Gesamtkonzepts mit einer standortgerechten urbanen Dichte, der Durchgrünung, dem Mobilitätskonzept sowie der modernen Architektursprache. Rund 750 Wohnungen und 4.600 Arbeitsplätze konnten dort in einer Mischung aus Wohnungen, Büros, Gastronomie und Dienstleistungsangeboten geschaffen werden. Die Landesgartenschau Wangen wiederum besticht durch ihre gute Stadtentwicklung auf der Fläche einer ehemaligen Baumwollspinnerei, einem vormals isolierten und in sich abgeschlossenen Industrieareal, das sich nun als ausgewogenes Ensemble zur Flusslandschaft Argen öffnet. „Die Preisträger zeigen, dass Innenentwicklung und Flächenrecycling dann am wertvollsten sind, wenn nicht nur die neu hinzukommenden Nutzer, sondern die gesamte umliegende Stadt oder Stadtteile profitieren“, erklärt Juryvorsitzende Albrecht Reuß von der Architektenkammer Baden-Württemberg

Jury vergibt Sonderpreis

Das neue Wohnquartier in der Adalbert-Stifter-Straße in Stuttgart-Freiberg entstand durch die nachhaltige Weiterentwicklung und maßvolle Nachverdichtung eines Wohngebiets aus den 60er- und 70er-Jahren.Nach dem Rückbau eines Parkdecks wurden 128 Wohnungen, zwei Pflege-Wohngemeinschaften, eine Kindertagesstätte sowie eine neue zweigeschossige Tiefgarage errichtet.

EMT-Architekten

Das neue Wohnquartier in der Adalbert-Stifter-Straße in Stuttgart-Freiberg entstand durch die nachhaltige Weiterentwicklung und maßvolle Nachverdichtung eines Wohngebiets aus den 60er- und 70er-Jahren.Nach dem Rückbau eines Parkdecks wurden 128 Wohnungen, zwei Pflege-Wohngemeinschaften, eine Kindertagesstätte sowie eine neue zweigeschossige Tiefgarage errichtet.

Einen Sonderpreis hat die Jury an das Wohnquartier Adalbert-Stifter-Straße in Stuttgart-Freiberg vergeben. Es handelt sich bei dem Projekt zwar nicht um ein Brachflächenrecycling im engeren Sinne, doch wurde dort eine zuvor ineffizient genutzte Fläche durch nachhaltige Weiterentwicklung und maßvolle Nachverdichtung sozusagen präventiv recycelt. Entstanden sind neue Wohnungen, Pflege-Wohngemeinschaften, eine Kita sowie eine Tiefgarage. Drei weitere Projekte haben zwar nicht gewonnen, waren aber nominiert: die Illenauwiesen in Achern, wo im Zentrum der Stadt aus einem ehemals militärisch genutzten Areal ein Quartier mit großzügigen Freiraumflächen und dringend benötigter Wohnbebauung entstand; die Klosterarkaden Weißenau in Ravensburg, eine Revitalisierung und behutsame Nachverdichtung einer ehemaligen barocken Klosteranlage, die nach der Säkularisierung bis 2006 eine Bleicherei war; sowie das Steingauquartier in Kirchheim unter Teck, wo in einem beispielgebenden Verfahren zur Konversion eines Industrieareals über Konzeptvergaben eine Vielzahl von Bauherren insgesamt 46 Gebäude mit einer bunten Nutzungsmischung und großer architektonischer Vielfalt realisierten. Quelle: AKBW / jb