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Podcast: Wie passen Nachhaltigkeit und Energieberatung zusammen


Nachhaltigkeit sei für sie kein statischer Begriff, er müsse sich immer weiterentwickeln. Beim Thema Effizienz, dem Kernthema der Energieberatung, sei schon viel erreicht. Jetzt sei es wichtig, sich mit grauer Energie zu beschäftigen, mit den verbauten Materialien, mit der Suffizienz. Sowohl bei den Herstellern von Baustoffen als auch in der Immobilienbranche gebe es Unternehmen, die das Thema bereits erkannt und sich ernsthaft auf den Weg begeben hätten, andere würden erst dann reagieren, wenn es gesetzlich vorgeschrieben werde. 
Für eine differenzierte Betrachtung wirbt sie auch beim Punkt der Kosten, die möglicherweise durch Nachhaltigkeit entstehen.

Die Kosten für nachhaltige Gebäude hat sich die DGNB an von ihr zertifizierten Gebäuden angeschaut. „Es gibt keinen linearen Zusammenhang zwischen Baukosten und dem Level der Nachhaltigkeitsambition“, zitiert Christine Lemaitre aus den Ergebnissen der Erhebung. 10 000 Gebäude hat die DGNB zertfiziert. Lemaitre: „Ich glaube nicht, dass die 10.000 Entscheidungen so getroffen worden wären, wenn das quasi einfach eine Kür ist, sondern das ist für viele mittlerweile wirtschaftlich sinnvoll und es ist wirtschaftlich abbildbar.“ Wenn etwa bei Gebäuden, an denen sehr lange nichts gemacht worden war, nun investiert würde, müsse man unterschieden zwischen Ausgaben, die durch den Sanierungsstau entstanden sind, und möglichen Extrakosten für Nachhaltigkeit.

Skeptisch ist Lemaitre in Bezug auf die Neubauoffensive, die 400.000 neue Wohnungen pro Jahr bringen soll. Es müsse vielmehr darum gehen, diese neuen Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Neubau in diesem Umfang sei unrealistisch. Aus Lemaitres Sicht muss man sich ganz andere Fragen stellen: „Welche Potenziale haben wir auch im Bestand? Was kann man vielleicht auch über Umnutzung und Aufstockungen und Umbauten da leisten, wo wir deutlich geringere CO₂-Emissionen allein aus der Konstruktion haben?“
In Neubau und Sanierung auf Nachhaltigkeit zu setzen hält sie für richtig. Einen Sanierungs- oder Neubaustau durch fehlende Expertise werde es nicht geben: „Ich glaube, dass wir mehr Kompetenz haben im Markt, als man vielleicht aus der Vogelperspektive immer so annimmt. Die Themen sind ja nicht neu, seit 30 Jahren werden ja auch solche Projekte umgesetzt. “ pgl

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