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Konzept zeigt Potenzial von Energiegemeinschaften

Die Idee von Energy Sharing: Bürgerinnen und Bürger erzeugen regional ihren eigenen Wind- und Solarstrom, den sie vor Ort in einem Umkreis von 25 Kilometern selbst nutzen. Bei entsprechender politischer Förderung und Anpassung des Marktrahmens können so 42 Prozent des Zubaus erneuerbarer Energien bis 2030 gemäß dem aktuellen Ausbauplan zum Erreichen der Klimaziele durch Bürger*innen getragen werden, so die Studie. 

„Wir erleben derzeit, dass sich die teilweise fehlende Akzeptanz für den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie zu einem Bremsklotz entwickelt“, so Studienautorin Astrid Aretz. „Wir sind überzeugt, dass dies ins Gegenteil gewendet werden kann: Wenn Bürgerinnen und Bürger an der Energiewende selbst teilhaben können, können sie zu einer tragenden Säule für den Ausbau erneuerbarer Energien und damit für den Klimaschutz werden. Wir haben hochgerechnet, dass ein Investitionsvolumen von bis zu 6,5 Milliarden Euro über eine Umsetzung von Energy-Sharing-Konzepten ausgelöst werden könnte.“ 

Deutschland muss europäisches Recht zur Bürgerenergie umsetzen

Die bestehenden Strukturen zur Förderung erneuerbarer Energien sehen Konzepte wie Energy Sharing bislang nicht vor. Dabei gibt es auf europäischer Ebene bereits seit 2018 einen Vorstoß, den Deutschland bislang allerdings noch nicht umgesetzt hat. „Damit Energy Sharing im öffentlichen Stromnetz wirtschaftlich möglich ist, muss der gesetzliche Rahmen nun zügig an das geltende EU-Recht angepasst werden“, fordert auch Co-Autor Jan Wiesenthal. Dann könnten sich Erzeugungs- und Verbrauchsgemeinschaften bilden, die gemeinsam in Anlagen investieren. „Die Gemeinschaften sollten eine angemessene Vergütung erhalten, wenn sie ihren Verbrauch zeitlich und räumlich an die fluktuierende Erzeugung von Wind- und Solarstrom anpassen. Von einem solchen netzdienlichen Verhalten würde das gesamte Energiesystem profitieren“, erklärt Wiesenthal. 

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben in einem aktuellen Politikbriefing Empfehlungen für eine schnelle Verbreitung von Energy Sharing in Deutschland. So sollte es vor allem finanzielle Anreize geben, um Energy-Sharing-Konzepte voranzubringen. Verringerte Stromnebenkosten oder eine Prämienzahlung können dabei unterstützen, wirtschaftlich tragfähige Modelle zu fördern. Auch sollte es für Stromverbrauchende unkompliziert möglich sein, in eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft zu wechseln. Die Politikempfehlung ist im Rahmen einer Potenzialanalyse im Auftrag des Bündnisses Bürgerenergie entstanden. Quelle: IÖW / pgl

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