Auf den rechten Wert gebracht

Motiviert durch die Optimus-Studie von Prof. Wolff und Dr. Jagnow [1] fasste die Evangelische Landeskirche in Baden den Entschluss, im Rahmen ihres Klimaschutzkonzeptes die Heizungssysteme ihrer Gebäude in einem umfassenden Projekt namens HAPT (Hydraulischer Abgleich & Pumpen-Tausch) zu optimieren. Insgesamt 2007 Gebäude wurden dazu zwischen 2013 und 2020 analysiert. Es erfolgten 375 Messungen von Vor- und Rücklauftemperaturen, ­945 Heizungspumpen wurden ausgetauscht und 125 Einzelraumregelungen eingebaut. In Summe kam es in 555 Fällen zu einem hydraulischen Abgleich, was zahlreiche belastbare Daten über Einsparungen unterschiedlicher Gebäudetypen (Gemeinde­häuser, Kindergärten, Pfarrhäuser) hervorbrachte. Auch die Gebäudenutzer bezog man mit ein und befragte sie zu Komfortveränderungen. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich ausschließlich auf die Effekte des hydraulischen Abgleichs, da es genug Dokumentationen gibt, die belegen, wie viel Heizenergie ein Pumpentausch einspart. Ein Stiefkind in der Forschung In der Literatur ist von sehr unterschiedlichen Einsparungen durch den hydraulischen Abgleich zu lesen. Fachbetriebe und Hersteller versprechen neben den Einsparungen auch einen verbesserten Komfort. Abgesehen von etlichen theoretischen Studien und Untersuchungen mit sehr kleinen Gebäudezahlen (siehe [2] bis [7]) konnte bislang nur die Optimus-Studie eine nennenswerte Zahl von 31 in der Praxis abgeglichenen und evaluierten Gebäuden vorweisen [1]. Die Beratungsgesellschaft co2online legte eine Auswertung von 20 Gebäuden vor [8], bei denen die Gebäudeeigentümer regelmäßig über das Energiesparkonto ihre Ene ...