Bei so manchem Planer oder Energieberater mag sich beim Öffnen der Tür zum Heizungskeller eine ähnliche Spannung eingestellt haben wie beim Briten Howard Carter, als dieser am 5. November 1922 im Tal der Könige auf den Eingang eines bis dahin unbekannten Grabes gestoßen war – der letzten Ruhestätte des kindlichen Pharaos Tutanchamun. Bereits die Spinnweben an der Tür und deren quietschende Angeln können erste Hinweise darauf geben, dass womöglich die Entdeckung eines Heizraumes bevorsteht, in dem ein altertümlicher Kessel vor sich hin schnauft, der dem Sarkophag Tutanchamuns in seiner Unberührtheit in nichts nachsteht. Als »Grabbeigaben« finden sich leckende Verteilleitungen, veraltete Pumpen, vielleicht auch ein in die Jahre gekommener Speicher und Oldtimer-Regelungen, die selten über das Ein-Aus-Prinzip hinausgehen. Keine Frage – hier ist ein Kesselaustausch dringend geboten, wenngleich die zahlreichen Grabbeigaben eindeutig darauf verweisen, dass es damit keineswegs getan ist. Das bloße Auswechseln des Wärmeerzeugers (Kesseltausch) entspräche einer geschwinden Hau-Ruck-Aktion, bei der es verpasst wird, nachhaltig energetisch wirksame Akzente zu setzen.
Detaillierte Bestandsaufnahme
Die Basis einer umfassenden Heizungsmodernisierung ist eine detaillierte Bestandsaufnahme, die eine Definition und Bewertung der bestehenden Heizungsanlage vor Ort mit all ihren Komponenten, Wirkungsweisen und Regelstrecken einschließt. In diesem Zuge ist unbedingt auch zu erfassen, auf welche Art und Weise die Wärmeübertragung an den Raum erfolgt, wie die Wärme erzeugt wird und wie es um die Speicher- und Bereitstel ...
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