Das Pendant zu den Unternehmervillen, Gutshöfen und schmuckreichen Gründerzeitbauten sind die Arbeiterwohnungen und Werkssiedlungen, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert von großen Firmen wie Siemens oder Krupp errichtet wurden, um ihre teils hochqualifizierten Arbeiter und Angestellte an sich zu binden und dem Einfluss der Arbeiterbewegung in den Betrieben entgegenzutreten.
Auch die Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF), die zur Weltausstellung in Paris 1900 – also nur 35 Jahre nach ihrer Gründung – mit 6700 Mitarbeitern eines der weltweit größten chemischen Unternehmen repräsentierte, kümmerte sich um attraktiven Wohnraum für die Familien, die ihr Lohn und Brot in den Werkhallen und Büros der BASF verdienten. Besonders gut getroffen hatten es jene Angestellten, die Unterschlupf in einer der 180 Wohnungen in den ab 1923 gebauten Hohenzollern-Höfen fanden. Die Anlage im neobarocken Stil imponierte bereits damals durch ihre Symmetrie und Geschlossenheit – die Blockrandbebauung umschloss zwei gleich große, begrünte Innenhöfe mit schmucken Vorgärten (Abb. 1). Im Zweiten Weltkrieg wurden rund ein Fünftel der Gebäude zerstört, danach aber wieder aufgebaut.
Modernisierung in vier Bauabschnitten
Bis heute blieb der ursprüngliche Charakter der Anlage mit teils altem Baumbestand, inzwischen denkmalgeschützter Fassade und den originären Grundrissen erhalten. Allerdings entsprachen der Wohnkomfort, die gebäudetechnische Ausstattung als auch der energetische Standard längst nicht mehr heutigen Ansprüchen, weshalb das werkseigene Wohnungsunternehmen, die BASF Wohnen +Q ...
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