Am ehemaligen Tübinger Güterbahnhof ist ein neues Stadtquartier entstanden. Das Entrée bildet ein siebengeschossiger Kopfbau in Holz-Hybrid-Bauweise. Außer mit einer Metallfassade glänzt er auch mit PV-Dünnschichtmodulen. In der Mai-Ausgabe des Gebäude-Energieberaters stellen wir den Neubau vor.
Studentenwohnheim im AktivPlus-Standard In zentraler Lage inmitten von Stuttgart-Vaihingen hat ein Bauträger mit dem Campo V ein Studentenwohnheim mit 126 Apartments erstellt, das als erstes AktivPlus-Haus in Geschossbauweise der schwäbischen Metropole gilt. Die gut gedämmte Hülle, die Nutzung von Erdwärme mittels Hochtemperatur-Wärmepumpe und eine 143 kWp-PV-Anlage auf dem Dach machen das Stromhaus zukunftsfest: Es erzeugt mehr Energie als es verbraucht, und die studentischen Mieter profitieren von einer kalkulierbaren Warmmiete mit Flatrate für den eigenen Strombedarf. Claudia Siegele
Neubau eines Bürohauses in Wiesbaden An städtebaulich prägnanter Stelle zwischen prunkvollen Villen aus der Gründerzeit, dem Bahnhof und dem Landeshaus entstand auf einem 600 m2 kleinen Eckgrundstück ein Bürohaus mit solidem, aber zeitgemäßem energetischem Konzept. Weil für die Außenwand kein WDVS gewünscht war, wählten die Architekten einen Hochlochziegel ohne Dämmstofffüllung. Schwachpunkt, oder 2019 noch vertretbar? Claudia Siegele
Sanierung der Uhlandschule in Stuttgart auf Plusenergiestandard Im Stuttgarter Stadtteil Rot nahmen Schüler und Lehrer dreieinhalb Jahre lang Schulunterricht in Containerbauten in Kauf, bis sie nach umfassender Sanierung wieder in ihre Grund- und Werkrealschule einziehen konnten. Die verkannte Stilikone aus der Nachkriegszeit hat sich nicht nur optisch und hinsichtlich Komfort grundlegend verändert – auch die Effizienz und die regenerative Energieerzeugung im und am Gebäude zeugen von der Ausrichtung in die überfällige Zeit der Energiewende. Ein gewisser Stolz ist beim Bauherrn und den Baubeteiligten unverkennbar, denn die Uhlandschule ist ein Plusenergie-Vorzeigeprojekt und belegt, welches energetische und qualitative Potenzial unsere Bildungsstätten haben. Claudia Siegele
Wirtschaftlichkeit von Passivhaus-Supermärkten Die Abwärme von Kühlregalen im Supermarkt genügt, um die Heizung zu ersetzen und damit die Verkaufsräume angenehm zu temperieren. Dass derartige Konzepte unterm Strich wirtschaftlich sind, lebt die österreichische Lebensmittelkette MPREIS seit Jahren vor und macht rundum gute Erfahrungen in der betrieblichen Bilanz. Am Beispiel einer Filiale in Ischgl wird deutlich, dass derartige Konzepte auch an Orten mit langen kalten Wintern funktionieren und gegenüber konventionellen Lösungen mit halbiertem Energiebedarf auskommen. Laszlo Lepp
Sanierung eines Mehrfamilienhauses in Zürich Wo manche Planer zuvorderst an Abriss und Ersatzneubau denken, suchten Bauherr und Architekt gemeinsam nach einer Lösung, die sowohl der Architektur ihre Würde lässt und sie technisch zugleich in die heutige Zeit transferiert. Das Ergebnis ist eine vorbildliche Plus-Heizenergiebilanz auf solar basiertem Anlagenkonzept. Claudia Siegele
Modernisierung zum Passivhaus im Bestand Die Grundsanierung dreier Wohn-hochhäuser aus den 1960er-Jahren zeigt auf, dass auch im sozialen Wohnungsbau ambitionierte energetische Ziele machbar sind, ohne dass Mieten explodieren oder sich kommunale Wohnbauunternehmen damit finanziell übernehmen. Die Wohnbau Gießen hat es dank ausgeklügeltem Konzept und mit ausgesuchten Passivhauskomponenten geschafft, den Heizwärmebedarf der fernwärmeversorgten Gebäude auf unter 25 kWh/(m2a) zu senken. Auch weil alle Fördermittel ausgeschöpft wurden, blieben die Warmmieten nach der Sanierung für Bestandsmieter auf gleichem Niveau. Claudia Siegele
Monitoring-ergebnisse eines Passivhauses Da Bestandsgebäude meist nur eingeschränkt gedämmt und mit regenerativer Energie versorgt werden können, müssen Neubauten um so effizienter konzipiert werden, um den angestrebten klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 zu erreichen. Bei Mehrfamilienhäusern ist es aufgrund der begrenzten Dachflächen für PV-Anlagen jedoch schwierig, einen ganzjährigen Energieüberschuss zu erzielen. Ein Passivhaus mit Energiegewinn in Frankfurt am Main zeigt, dass neben dem energetischen Konzept auch der Anreiz zum sparsamen Umgang mit Haushaltsstrom eine wichtige Rolle spielt. Die Messergebnisse nach zwei Jahren Vermietung zeigen, wie sich die Technik bewährt hat und wo Optimierungspotenzial besteht. Marc Großklos
Energiekonzept des Humboldt Forums in Berlin Mit dem Wiederaufbau des Berliner Schlosses wird ein besonderes Kapitel in der mehr als 500-jährigen Geschichte dieses Monumentalbaus aufgeschlagen. Hinter der rekonstruierten Fassade steckt ein zeitgemäßes energetisches Konzept, das den Primärenergiebedarf der EnEV 2009 um 30 % unterschreitet und für die Hülle einen Wärmeschutz vorsieht, den sich die Monarchen der ersten Schlossgeneration in kalten Wintern gewünscht hätten. Die im Humboldt Forum einziehenden Museen stellen zudem hohe Anforderungen an das Raumklima. Hans-Dieter Hegner
Energieeffizienz-Zentrum Blauhaus Mit seinem Verwaltungsneubau hat sich der regionale Energieversorger NEW eindeutig in Sachen Klimaschutz und Energiewende positioniert. Das Null-Emissionsgebäude im Passivhausstandard erzeugt seinen jährlichen Strombedarf selbst und spart so pro Jahr rund 110 t CO2 ein. Seinen Namen bezieht das Gebäude von der bläulich schimmernden PV-Fassade, die ebenso Aufsehen erregt wie der Showroom im Keller mit Wärmepumpe, Eisspeicher, BHKW und Adsorptionskältemaschine. Klaus Siegele
Sanierung der Hohenzollern-Höfe in Ludwigshafen In dem Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim entstanden ab 1923 die Hohenzollern-Höfe, eine Blockrandbebauung mit neobarocker und denkmalgeschützter Fassade. Die dreigeschossigen Massivbauten hatte die Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF) für ihre Mitarbeiter errichtet. Nach eine r umfassenden Sanierung bietet die BASF Wohnen + Bauen GmbH unterschiedlich große, barrierefreie Wohnungen in dem Gebäudeensemble an, das die KfW-Effizienzhausklasse 100 im Denkmal deutlich unterschreitet. Klaus Siegele
Historischer Gutshof wird zum Effizienzhaus Plus In dem beschaulichen Beelitz, unweit vor den Toren Berlins, haben ein ambitioniertes Team aus Baufamilie, Planungsbüro und Handwerkern den Wohntrakt eines fast 150 Jahre alten Gutshofes mit Unterstützung von dena und KfW in ein Plusenergiehaus verwandelt. Auf der Basis einer detaillierten Gebäudeanalyse wurde ein Konzept erarbeitet, das ohne überbordende Technik zeigt, welches Potenzial selbst eine stark beschädigte Bausubstanz aufzuweisen hat. Klaus Siegele
Aktiv-Stadthaus in Frankfurt Mitten in Deutschlands Bankenmetropole wurde im Gutleutviertel, unweit vom Hauptbahnhof gelegen, im Juli ein achtgeschossiges Wohnhaus offiziell eingeweiht, dessen Gebäudekonzept aufzeigt, dass die Nullenergiebauweise auch unter schwierigen Randbedingungen funktioniert. Zwar verfehlt das vom Bund geförderte Pilotprojekt bezüglich Heizwärmebedarf knapp den Passivhausstandard, trotzdem erzeugt der Mietwohnungsbau der AGB Frankfurt Holding in der Jahresbilanz mehr regenerative Energie, als er selbst verbraucht. Klaus Siegele
Aufgestocktes Wohnhochhaus erreicht Nullenergie-Standard Unmittelbar gegenüber des Pforzheimer Hauptbahnhofs baute die Deutsche Bahn für ihre Mitarbeiter 1970 ein Wohnhochhaus, das im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Haus“ grundlegend saniert und um ein Loftgeschoss aufgestockt wurde. Durch ein ausgeklügeltes energetisches Konzept in Kombination mit gut gedämmter Gebäudehülle sank der Energiebedarf von vormals 200 kWh/(m2a) auf nun 14 kWh/(m2a). Dieser wird regenerativ von einem massiven Solar-absorber, PV-Modulen und einer Kleinwindkraftanlage auf dem Dach gedeckt. Klaus Siegele
In Stuttgart-Bergheim betreibt die Diakonie Stetten eine Wohnanlage für geistig behinderte Menschen mit heilpädagogischer Förderung. Auf dem Grundstück steht eine alte und inzwischen sanierte Villa, die um einen Neubau ergänzt wurde, in dem die Verwaltung und ein Wohnheim für 43 Menschen untergebracht sind. Alle Gebäudeteile erfüllen Niedrigenergiehaus-Standard und werden über eine Nahwärme von dem gegenüberliegenden Bauernhof versorgt, der aus der Gülle der Milchkühe eine Biogasanlage betreibt. Ein Blockheizkraftwerk wandelt das gewonnene Methangas in Strom und Wärme für Heizung und Warmwasser um.