Frau Köhn, das Umweltbundesamt arbeitet an einer Energiekennzeichnung für Rechenzentren. Wird sie ähnlich wie für Kühlschränke aussehen, mit einer Skala bis A oder A++?
Ja, genau. Wir haben methodisch einige Vorarbeiten geleistet. Im Forschungsvorhaben KPI4DCE, das steht für Key Performance Indicators for Data Center Efficiency, haben wir eine Methode für die Bewertung der Umweltperformance von Rechenzentren entwickelt. Um jedoch eine Energiekennzeichnung zu etablieren, müssen noch weitere Fragen beantwortet werden. Denn eine Methode zu haben ist das Eine, aber um ein Rechenzentrum einer Effizienz-Skala zuzuordnen, müssen die Heterogenität der Datenzentren mit den Anforderungen an Vergleichbarkeit in Einklang gebracht und Benchmarks entwickelt werden. Ziel ist ein Konzept, das einen fairen Vergleich ermöglicht. Es gibt ja nicht das eine Rechenzentrum. Die Rechenzentren unterscheiden sich beispielsweise durch die Geschäftsmodelle, die Besitzverhältnisse und die Anforderungen an Verfügbarkeit sowie Sicherheit. Das alles müssen wir bei der Entwicklung des Energielabels berücksichtigen.
Sie haben das KPI4DCE-Projekt erwähnt. Worum ging es dabei?
Mit dem Kennzahlensystem KPI4DCE lässt sich erstmalig die Energie- und Ressourceneffizienz eines Rechenzentrums bewerten. Es bezieht alle Teilbereiche und die Herstellung ein. Zunächst haben wir Kennzahlen für den Nutzen eines Rechenzentrums identifiziert. Sie umfassen die Leistungsbereiche Berechnung, Speicherung und Übertragung von Daten und die Bereitstellung der Infrastrukturleistung. Mit unserer Methode können wir den tatsächlich erbrachten Leistungen eines Rechenzentrums die verursachten Umweltaufwände – Energieverbrauch, Rohstoffverbrauch, Treibh ...
Energielabel für Datenzentren
