„Energieeffizienz wird durch die Energiepreise nicht zum Selbstläufer. Im Gegenteil können diese im Extremfall sogar ‚zu arm zum Sparen‘ machen“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), zur derzeitigen Situation der Unternehmen in Deutschland. Es sei darum eine Farce, dass die Bundesregierung gerade jetzt die Förderung für anspruchsvolle Energieeffizienzprojekte zusammenstreiche. Im wichtigsten Energieeffizienz-Förderprogramm für Unternehmen „Energie- und Ressourceneffizienz für die Wirtschaft“ sollen komplexere Projekte ab Oktober 2022 völlig praxisferne neue Anforderungen erfüllen, bemängelt Noll. Für ebenso wichtig hält er bessere Rahmenbedingungen für marktliche Unterstützungsangebote wie Contracting. Zahlreiche regulatorische Barrieren und Benachteiligungen in Förderprogrammen würden die Marktentwicklung behindern.
Energieeffizienz-Index fragt Investitionen der Industrie in Klimaschutz ab
Nolls Einschätzungen basieren auf dem Energieeffizienz-Index der Universität Stuttgart. Seit 2013 erhebt das Instituts für Energieeffizienz in der Produktion halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zur Energieeffizienz. Die aktuelle Untersuchung zeigt, dass erneuerbare Energien und Energieffizienz bei Klimaschutzinvestitionen investieren oft Hand in Hand gehen. „Ganzheitliche Dekarbonisierung ist also in der Praxis häufig schon weiter als in der Politik“, folgert Noll. Viele Unternehmen würden sich auch komplexeren oder neueren Energieeffizienz- und Dekarbonisierungsthemen wie Flexibilisierung, Energiespeichern oder Wasserstoff stellen. Der Beratungs- und Informationsbedarf sei jedoch hoch. Quelle: DENEFF / jb
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