Um das serielle Bauen voranzubringen, wurden in verschiedenen Forschungsprojekten bereits einige komplette modulare Fassaden als auch einzelne Fassadenkomponenten unter die Lupe genommen und auf ihre Marktfähigkeit hin geprüft. Darunter waren sowohl Fassadenmodule in Form von reinen Fassadensystemen für Sanierungen und Neubauten mit hohem Vorfertigungsgrad als auch multifunktionale Systeme mit integrierter Anlagentechnik. Die Aufzählung gibt einen Querschnitt wichtiger Entwicklungen in diesem Bereich wieder, ohne dabei den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Beispiel 1: TES Energy Facade
Die TES Energy Facade (timberbased element systems for improving the energy-efficiency of the building envelope) wurde für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden entwickelt. Die integrierte Gebäudetechnik nebst PV-Modulen sollen zu einer Energieeinsparung führen. Dabei ist eine Montage bereits vorgefertigter Holzrahmenelemente vorgesehen. Auf Basis der TES Energy Facade wurde das smart TES durch Zusammenarbeit mehrerer Universitäten aus Deutschland, Finnland, Norwegen und Österreich entwickelt, das die Integration des Systems in den Markt ermöglichen soll. Unter anderem wurden hier rechtliche Vorgaben und technische Realisierbarkeit untersucht und Demonstrationsmodule für Monitoringprojekte gefertigt. In die TES-Elemente werden unterschiedliche Komponenten integriert, so zum Beispiel Leitungen für Lüftung, Trink- und Abwasser sowie Kabel für Strom und Kommunikation. Eine wärmedämmende Schicht schützt das Gehäuse der Geräte.
Beispiel 2: EE-Modulfassade
Forscherteams am Fraunhofer IBP und am Fraunhofer IEE entwickeln derzeit mit Projektpartnern aus der Industrie eine sogenannte Erneuerbare Energien-Modulfassade (EE-Modulfassade), die das Gebäude umweltfreundlich mit Strom versorgt und damit die Räume beheizt, kühlt und lüftet. Herzstück des Moduls ist eine PV-Anlage, die mit einer Wärmepumpe als hocheffizientem Wärme- und Kälteerzeuger kombiniert ist, sowie ein dezentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung enthält. Alle erforderlichen anlagentechnischen Bauteile sind in dem EE-Modul-Fassadenelement untergebracht, was einen hohen Vorfertigungsgrad ermöglicht. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Verbundforschungsvorhaben.
Sämtliche Beispiele finden Sie in der aktuellen Ausgabe des GEB 02/2022. jb
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