Mehr als 80 Prozent aller Gebäudefassaden in Deutschland sind verputzt. Viele Bauherren nutzen jedoch die große Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten, die mineralische Fassadenputze bieten, nicht aus. Nicht nur die Farbe macht’s: Auch die Korngröße bestimmt beispielsweise die Oberflächenoptik. Mit einer kleinen Körnung von 0,5 mm lassen sich besonders feine, glatte Oberflächen realisieren. Körnungen bis zu 8 mm hingegen erzeugen eine deutlich strukturierte und lebhafte Oberfläche. Ebenso beeinflussen die Zuschläge das farbliche Erscheinungsbild. Marmor zum Beispiel erzeugt in Kombination mit Kalkhydrat und Weißzement eine natürlich weiße, gleichmäßige Färbung des Putzes. Alternativ kann auch mit kontrastbildenden Zuschlägen wie Quarz gearbeitet werden. Maßgeblich für die Fassadengestaltung ist indes Oberflächenbehandlung nach dem Putzauftrag. Hier gibt es eine Fülle an Handwerkstechniken, die der Fassade den letzten Schliff verleihen – auch wenn unter dem Putz ein WDV-System verborgen ist.
1 Die Fassade des Max-Planck-Gymnasiums in Berlin zieren viele verschiedene Putztechniken. Spritz-, Edelkratz- und Steinputz begegnen sich an der Schulfassade.
Putzstrukturen – von klassisch bis modern
Weithin bekannt und oft verwendet ist der Scheibenputz mit Körnungen zwischen 1,5 und 4 mm und einer typischen Korn-an-Korn-Struktur. Ein kräftigeres Fassadenbild erreicht man mit dem Reibeputz. Die Kornstärke legt dabei die Strukturtiefe fest. Das Korn wird mit einer Putzscheibe kreisförmig verrieben und dabei durch den frischen Mörtel „gerollt“. Dies erzeugt die klassische Struktur der Oberfläche. Ein besonders ebenmäßiges Erscheinungsbild gelingt mit dem Filzputz, der ...
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