Kläranlagen gehören in Kommunen mit einem Anteil von durchschnittlich 17 bis 20 Prozent zu den größten Stromverbrauchern. Laut Umweltbundesamt erfordert die Abwasseraufbereitung in einem 10 000-Seelen-Ort im Mittel 55 Kilowattstunden je Einwohner:in und Jahr. Energetisch modernisierte Einrichtungen benötigen im Einzelfall nur noch 20 Kilowattstunden. Doch die meisten der rund 10 000 kommunalen Klärwerke sind sanierungswürdig. Ein Repowering mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch der Stadtkasse. Denn die Stromversorger räumen der öffentlichen Hand in der Regel keinen attraktiven Sondertarif ein.
So können für eine Gemeinde mit 5000 Einwohner:innen jährlich Stromkosten von bis 70 000 Euro nur für die Reinigung des Schmutzwassers aus der Kanalisation anfallen. Die Luft belasten die 275 000 Kilowattstunden bei einem Emissionsfaktor von 350 Gramm CO₂ pro Kilowattstunde für den aktuellen Strommix aus fossilen und erneuerbaren Energieträgern, mit ungefähr 100 Tonnen Kohlendioxid. Die Faulgas-Verfeuerung in einem hocheffizienten Blockheizkraftwerk entlastet davon, da der Brennstoff aus dem natürlichen CO₂-Kreislauf stammt.
Zum Einsatz von Klärgas in Blockheizkraftwerken liegen mittlerweile genügend Erfahrungsberichte von Instituten, Kommunen und Zweckverbänden sowie staatlichen Stellen wie dem Umweltbundesamt vor. Die Energieeffizienz geht so weit, dass zum Beispiel in Weinheim die Modernisierung der Energieversorgung mit Kraft-Wärme-Kopplung und eigenem Biogas die Abwasseraufbereitung zu einer Energie-Plus-Kläranlage verwandelte. Anderes Beispiel: In Bad Oeynhausen führte die Investition von 200 000 Euro zu einem Eigenversorgungsgrad von 113 Prozent. L ...
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KWK in Kläranlagen
Abwasser liefert Eigenstrom
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