Vorabergebnisse des aktuellen Endkunden Monitor von EUPD Research legen die hohe Bedeutung der heimischen Ladeninfrastruktur offen. Eine Befragung hat gezeigt, dass 77 Prozent der Ladevorgänge zu Hause stattfinden. Bei 15 Prozent der Ladevorgänge sind die Fahrzeuge an öffentlichen Ladestationen angedockt, bei neun Prozent an Ladekabeln am Arbeitsplatz. Die Untersuchung hat das Bonner Beratungsunternehmen im Auftrag des Speicherherstellers E3/DC durchgeführt. Darin beleuchtet es die Auswirkungen der Elektrifizierung der Mobilität auf den Strombedarf in den Verteilnetzen und dessen Bereitstellung im Gebäude.
Elektromobilität erhöht den Strombedarf der privaten Haushalte bereits heute um 1,3 Terrawattstunden
Bei seinen Berechnungen geht EUPD Research von 600.000 Elektroautos bis Ende des Jahres in Deutschland aus. Als Durchschnittswert der aktuellen E-Autoflotte hat es auf Basis von Daten des ADAC einen Verbrauchswert von 18,9 Kilowattstunden je 100 Kilometer ermittelt. Zusätzlich entstehen Verluste beim Laden der Fahrzeugbatterie, laut ADAC rund zehn Prozent. Das Ergebnis der Rechnung bei einer angenommenen durchschnittlichen Fahrleistung von 14.000 Kilometern: Zum Ende dieses Jahres dürfte die vollelektrische Fahrzeugflotte 1,8 Terrawattstunden Strom verbrauchen. Bei einem Anteil von 77 Prozent für das heimische Laden ergibt sich eine Strommenge von 1,3 Terrawattstunden an privaten Ladestationen. Elektroautos machen aber nur Sinn, wenn sie mit Ökostrom fahren. Um die private Lademenge decken zu können, müssten 187.000 Ein- und Zweifamilienhäuser mit einer 7,5-Kilowatt-Photovoltaikannlage ausgestattet werden. Zum Vergleich: 2020 wurden 152.000 Solarstromsysteme auf Ein- und Zweifamilienhäusern montiert. „Wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland zum Ende 2021 gerade einmal 1,2 Prozent des Pkw-Bestandes voll elektrisiert haben werden, wird die Dimension des erforderlichen Strukturwandels durch die Elektromobilität deutlich“, erläutert EUPD Research Martin Ammon. Quelle: EUPD Research / jb
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