Der Vorschlag von Bundeswirtschafts- und Klimaminister Habeck zur Absenkung der Temperaturen in öffentlichen Gebäuden sei kurzfristig sinnvoll, reiche aber nicht aus, um die Gasspeicher zu schonen und die Energieeffizienz nachhaltig zu steigern. Denn 68 Prozent des Gasverbrauchs gehen nach wie vor auf das Konto von Industriebetrieben und Privathaushalten.
„Besser wäre es, die Gebäudeeffizienz zu erhöhen und die Abwärme aus Rechenzentren zur Beheizung heranzuziehen, die aktuell größtenteils ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird. Mit der gesamten aktuellen Abwärme aller deutschen Rechenzentren könnte man eine Großstadt wie Berlin beheizen“ so die Deneff.
„Die Temperatur in öffentlichen Gebäuden zu senken hilft kurzfristig, ist aber nicht genug und auf Dauer in solchen Gebäuden zu frieren, kann nicht die Lösung sein. Stattdessen muss man jetzt das Problem technisch lösen, hier ist die Abwärme aus Rechenzentren ein wichtiger Baustein. Auch, weil sich die Ampelkoalition ohnehin vorgenommen hat, Rechenzentren klimafreundlicher zu machen“, sagt Christian Noll geschäftsführender Vorstand des Verbands. „Das wäre eine Win-Win-Situation für Rechenzentren, die Gebäudenutzer und die Energiesicherheit. Hier muss Wirtschaftsminister Habeck jetzt nachlegen.“
Béla Waldhauser, Geschäftsführer des Rechenzentrums Telehouse Deutschland GmbH, pflichtet dem bei: „Die Abwärme der Rechenzentren ist Abfall, der sinnvoll weitergenutzt werden kann.“ Er selbst möchte mit der Abwärmenutzung seines Rechenzentrums zur Klimaneutralität der Branche beitragen und kann mit seinem Rechenzentrum jährlich zwischen 400 und 500 Tonnen CO2 einsparen, da er einen Teil der Abwärme dem benachbarten Wohnquartier Westville mit 1.330 Wohnungen zur Verfügung stellt.
Im Rahmen von Bytes2Heat entwickelt die Deneff, gemeinsam mit IWN, IER und IVR der Universität Stuttgart, seit April 2021 innovative Lösungen für mehr Abwärmenutzung aus Rechenzentren und bringt neue Pilotprojekte auf den Weg. Quelle: Deneff / pgl
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