Energie- und Kosteneffizienz, eine zukunftsorientierte und nachhaltige Bauweise sowie eine optimale Raum- und Flächennutzung – als das braucht es, um den KfW Award Bauen 2021 gewinnen zu können. In diesem Jahr haben es mehr als ein halbes Dutzend Baufamilien und -gemeinschaften geschafft. Einige Preisträger erreichten die Standards der KfW-Energieeffizienzhäuser. „Die prämierten Objekte der Bauverantwortlichen haben mit viel Engagement und Mut teilweise spektakuläre und zukunftsweisende Ideen umgesetzt“, sagt KfW-Vorstand Ingrid Hengster zu Siegerauswahl. Die Preisträger seien Vorbilder und sollen andere zum Nachahmen anregen.
Die Gewinner des KfW Award Bauen 2021: Kategorie Neubau
Erster Preis (dotiert mit 7.000 Euro): In Münsing in Oberbayern hat die Baugemeinschaft Pallaufhof Münsing statt einer konventionellen Einfamilienhaussiedlung 24 Reihenhäuser und Wohnungen zwischen 72 und 184 Quadratmeter unter zwei große Dächer gebaut. Es sind zwei kompakte, filigrane Holzbaukörper mit Blockheizwerk und Solaranlage entstanden. Die Baugemeinschaft bilden 55 Erwachsene im Alter zwischen 30 und 70 Jahren. Die derzeit 18 Kinder können in dem fast 7.000 Quadratmeter großen Gelände spielen, das aufgrund der kompakten Bauweise freigehalten wurde.
Zweiter Preis (dotiert mit 5.000 Euro): Bei Rosenheim hat die fünfköpfige Familie Frank im Garten der Eltern ein kompaktes Holzhaus mitten in der Natur gebaut. Mit einer Grundfläche von acht Meter mal zwölf Meter, bodentiefen Fenstern und dem Verzicht auf Flure wurde das Haus nach japanischem Vorbild mit verkohlter Lärchenholzfassade errichtet. Eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher macht das Anwesen autark von der öffentlichen Stromversorgung.
Dritter Preis (dotiert mit 3.000 Euro): Energie+, eine Baufamiliengruppe, errichtete im Kölner Stadteile Nippes zwei Ziegelhäuser mit 17 Wohnungen im Passivhausstandard. Mit Lochfassaden, vorspringenden Betondächern und massiven, an den Ecken abgerundeten Ziegelwänden passt sich das Ensemble der Architektur des Viertels an. Die Heizwärme bezieht die Gemeinschaft aus dem städtischen Fernwärmenetz, seine Strom zum größten Teil von den PV-Modulen auf den Dächern.
Die Gewinner des KfW Award Bauen 2021: Kategorie Bestandsbau
Erster Preis (dotiert mit 7.000 Euro): Mitten im thüringischen Arnstadt revitalisierte das Ehepaar Maike und Daniel Herz einen uralten Dreiseithof mit Scheune. Sie wohnen im offenen und hell gestalteten Dachgeschoss. Der untere Teil der Scheune mit seinen restaurierten Bruchsteinmauern öffnet immer wieder für kulturelle Veranstaltungen. Der Kern des Anwesens stammt aus dem 13. Jahrhundert. Eine Gasbrennwerttherme beheizt das 306 Quadratmeter große Haus über eine Fußbodenheizung im Dach und eine im Lehmputz verlegte Wandheizung im Obergeschoß.
Zweiter Preis (dotiert mit 5.000 Euro): Bei Darmstadt erwarb die Architektin Romana Buxbaum das alte Forstgehöft am Jagdschloss Kranichstein. Das Anwesen umfasst drei Gebäude: das eigentliche Forsthaus, das nun als Büro genutzt wird, die Scheune und die Werkstadt. Scheune und Werkstatt wurden zum Wohnhaus umgebaut, in dem trotz Modernisierung und Wärmeschutz viel vom originalen Ambiente der Alten Försterei erhalten blieb.
Dritter Preis (dotiert mit 3.000 Euro): In Chemnitz bewahrten Christian Bodensteiner, Annette Fest und Daniel Stroux ein seit 30 Jahren leerstehendes Mietshaus aus der Gründerzeit vor dem weiteren Verfall und ließen sechs offene Wohnungen von 46 bis 168 Quadratmetern entstehen. Dabei wurden Abbruchziegel verwendet, um im neuen Dach eine Maisonette zu errichten, alte Ziegelsteinwände wurden freigelegt.
Die Gewinner des KfW Award Bauen 2021: Kategorie Sonderpreis (dotiert mit 5.000 Euro)
Mitten in Niesky in der Oberlausitz baute das Ärztepaar Winfried und Antje Georgi mit viel Elan und architektonischem Geschick eine Fabrikantenvilla um. In dem neugotischen Baudenkmal entstanden sechs ungewöhnlich geschnittene Wohnungen und eine Praxis in der Belétage. Mit Kalziumsilikatplatten und Lehmputz als denkmalgerechte Innendämmung, einer Lüftungsanlage mit Rückgewinnung und einer teils solargestützten Wärmepumpe entstand ein ökologisches Vorzeigeprojekt.
Porträts der Preisträger finden Sie im Internet bei den KfW Stories. Quelle: KfW / jb
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