Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch

Studie: Energiewende kommt zu langsam voran

In fast alles Sektoren bleibt der Ausbaustatus für die Energiewende deutlich hinter den von der Bundesregierung für das Jahr 2030 gesetzten Ziele zurück. Besonders der Ausbau der erneuerbaren Energien, der Netzaus- und umbau und die angepeilte Elektrifizierung des Verkehrssektors bleiben hinter den Erwartungen zurück. Zudem muss zur spürbaren Dekarbonisierung des Wärmesektors der Anteil der regenerativen Energie verdreifacht werden und der Verbrauch deutlich sinken. Diese Ergebnisse des Forschungsmonitors Energiewende wurden durch den BDEW und EY veröffentlicht.

Anhand von Kennzahlen wird der aktuelle Stand der Energiewende in Deutschland mit seinen größten Fortschritten und Defiziten aufgezeigt. Beispielsweise liegt im Bereich Photovoltaik die höchste Zubaurate der erneuerbaren Energien vor, das Erreichen der Zielsetzung bis 2030 ist dennoch fraglich. Gründe für den aktuellen Stand sind nach dem Forschungsmonitor unter anderem der Fachkräftemangel, langwierige Genehmigungs- und Bauverfahren, sowie Engpässe bei Rohstoffen wie Lithium, Kupfer und Silizium.

600 Milliarden Euro für Energiewende erforderlich

„Um die für 2030 anvisierten Ziele zu erreichen, müsste die installierte Leistung bei Photovoltaik mehr als verdoppelt, bei Onshore-Wind sogar mehr als verdreifacht werden. Dass dies mit der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit gelingt, ist höchst unwahrscheinlich“, sagt Metin Fidan, Partner bei EY. Jedes Jahr müssten 54 bis 57 Milliarden Euro investiert werden, um die von der Bundesregierung für 2030 gesteckten Ziele erreichen zu können. Die geschätzten benötigten Investitionen belaufen sich auf insgesamt 600 Milliarden Euro. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten (351 Milliarden Euro), der Ausbau der Strom-Übergangsnetze (126 Milliarden Euro) und der Ausbau der Erzeugungskapazitäten für klimaneutrale Gase (12 Milliarden Euro).

Die restlichen Hemmnisse beseitigen

Die Ausgaben werden den Studienherausgebern zufolge zu erheblichen Wertschöpfungen bei den Herstellern für Windturbinen, Solarpanelen oder Prozessanlagen für Elektrolyse sorgen. Um die Ausbaugeschwindigkeit auf den Zielweg führen zu können, solle die Bundesregierung die restlichen bestehenden Hemmnisse für die Energie- Wärme und Verkehrswende beseitigen. „Konkret bedeutet das: Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen, mehr Flächen für erneuerbare Erzeugungsanlagen, Netze und Ladeinfrastruktur bereitstellen, einen Markt für Wasserstoff schaffen und die Weichen für ein Marktdesign stellen, in dem sich auch Investitionen in steuerbare Stromerzeugungskapazitäten lohnen“, fordert Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Der Forschungsmonitor soll künftig jährlich aktualisiert werden. Quelle: BDEW / fk

Bleiben Sie auf dem Laufenden in Sachen Energieberatung und Energiewende mit unserem Newsletter.