Deutschland sucht händeringend nach Alternativen zu Importen fossiler Energieträger. Von der Leistungsfähigkeit der Solarthermie und ihrem Potenzial für die künftige Wärmeversorgung Deutschlands konnte sich Bundesbauministerin Klara Geywitz in der vergangenen Woche bei der Besichtigung eines Solarkraftwerks in Potsdam überzeugen. Die von dem Kommunalversorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) betriebene Anlage sammelt seit Ende 2019 auf der Fläche eines Fußballfelds die Sonne ein. Sie speist jährlich 2,3 Gigawattstunden klimafreundliche und preiswerte Energie in das Fernwärmenetz der brandenburgischen Landeshauptstadt. Weitere 50 solcher Solarkraftwerke mit Megawattleistungen arbeiten dem Bundesverband Solarwirtschaft zufolge in Deutschland, 50 weitere – teils deutlich größere – befinden sich in der Planung oder im Bau.
Solarthermie soll in zehn Jahren zehn Prozent der Raumwärme liefern
Vor dem Hintergrund explodierender Gaspreise ist das Interesse an den zumeist ebenerdig errichteten Solarthermieparks bei Energieversorgern und Stadtwerken nach BSW-Angaben zuletzt deutlich gestiegen. Die Solarkraftwerke seien hierzulande in der Lage, Solarwärme bereits zum Preis von rund fünf Cent pro Kilowattstunde zu erzeugen. „In den kommenden zehn Jahren wollen wir großen Solarkraftwerken und einer Vielzahl kleiner Solardächer rund zehn Prozent des heimischen Raumwärmebedarfs sowie nahezu 30 Prozent des Strombedarfs decken“, beschreibt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig die mittelfristigen Branchenziele. Der Verband hat in diesen Tagen rund 3.000 Entscheider:innen in deutschen Stadtwerken und Kommunen angeschrieben und unter Verweis auf die positiven Erfahrungen mit solaren Heizkraftwerken für einen beschleunigte Solarisierung der Fernwärmenetze geworben. Von der Bundespolitik wünscht sich die Branche ein schnelles Inkrafttreten der nunmehr wiederholt angekündigten Bundesförderung für Effiziente Wärmenetze sowie eine deutliche Beschleunigung von Planungsprozessen. In Potsdam jedenfalls sind sie zufrieden mit der Solarthermie: „Das Potsdamer Solarkraftwerk hat unsere Erwartungen übertroffen und integriert sich ausgezeichnet in unser Wärmenetz. Wir freuen uns, damit auch Mieterinnen und Mieter mit bezahlbarer und klimafreundlicher Sonnenenergie versorgen zu können“, erklärt EWP-Geschäftsführer Eckard Veil. Quelle: BSW / jb
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