Die AG Energiebilanzen macht darauf aufmerksam, dass neben der gegenüber dem Vorjahresquartal wärmeren Witterung, den hohen Preisen und den damit verbundenen Einsparbemühungen ein statistischer Effekt berücksichtigt werden muss, der sich ergibt, weil abgeschaltete Kernkraftwerke mit nach internationalen Konventionen festgelegten niedrigen Wirkungsgraden durch erneuerbare Energien sowie Kohle- und Erdgaskraftwerke mit höherer Effizienz ersetzt wurden.
Der Verbrauch von Mineralöl war in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres insgesamt um knapp 10 Prozent höher. Nahezu alle Mineralölprodukte verzeichneten Zuwächse: Der Verbrauch von Ottokraftstoff stieg um 13 Prozent, beim Dieselkraftstoff gab es einen Zuwachs um 8 Prozent. Der Absatz von Flugkraftstoff stieg kräftig um rund 60 Prozent und die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie erhöhten sich um 10 Prozent. Hinter dem Anstieg des Heizölabsatzes um etwa ein Fünftel verbirgt sich allerdings ein Basiseffekt, da der Heizölabsatz im Vergleichsquartal des Vorjahres um rund 50 Prozent eingebrochen war.
Der Erdgasverbrauch verminderte sich im 1. Quartal des laufenden Jahres um knapp 9 Prozent. Hauptursache für diese Entwicklung war die mildere Witterung, aber auch das aktuelle Preisniveau sorgte für eine Dämpfung der Nachfrage. Zudem verringerte sich der Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung, weil die erneuerbaren Energien höhere Beiträge lieferten.
Der Beitrag der erneuerbaren Energien stieg im 1. Quartal 2022 um 8,6 Prozent. Bei guten Windverhältnissen in den ersten beiden Monaten des Jahres und einem allerdings windarmen März steigerten die Windenergieanlagen ihren Beitrag um 29 Prozent. Die Wasserkraftwerke lieferten knapp 6 Prozent mehr Strom als im Vorjahreszeitraum. Die Solarenergie konnte um 35 Prozent zulegen. Bei der Biomasse, die mehr als die Hälfte des erneuerbaren Energieverbrauchs liefert, kam es insgesamt zu einem leichten Rückgang um 1 Prozent.
Im Wohnungsneubau gab es mit knapp 50 Prozent einen neuen Rekordwert bei der Installation von Wärmepumpen, auch Heizungen mit Holz und Pellts konnten zulegen. Heizungen mit Erdgas kamen noch auf 22,5 Prozent. Quelle: AG Energiebilanzen / pgl
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