Die Erzeugung aus fossilen Energieträgern ist weiterhin rückläufig. Auch die Börsenstrompreise setzen ihren Abwärtstrend fort. Das geht aus den Halbjahresdaten zur öffentlichen Nettostromerzeugung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme heute vorgestellt hat. Basis der Auswertung ist die Datenplattform energy-charts.info. Windenergie war erneut die mit Abstand stärkste Stromquelle. Ihr Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei 34 Prozent. Danach folgen Braunkohle mit 16 Prozent und Sonnenenergie mit 15 Prozent. 140 Terawattstunden wurden aus erneuerbaren Quellen erzeugt, 215 Terawattstunden insgesamt. Seit 2015 ist die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen um 56 Prozent gestiegen, die Erzeugung aus fossilen Quellen dagegen um 46 Prozent gesunken.
Import steigt, Preise sinken
Gleichzeitig hat Deutschland im ersten Halbjahr 2024 im Saldo 11,3 Terawattstunden Strom importiert. Im ersten Halbjahr überwog noch der Export mit 0,8 Terawattstunden. Die Stromimporte kamen aus Skandinavien (Dänemark, Schweden und Norwegen), Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Durch die günstigen Strompreise der Wind- und Wasserkraft in Skandinavien, waren Stromimporte billiger als Strom aus deutschen Kohle- und Gaskraftwerken. Exportiert wurde Strom nach Österreich, Tschechien, Luxemburg und Polen. Die Börsenstrompreise sanken stark von 100,54 auf 67,94 Euro pro Megawattstunde (Day-Ahead- Auktion, volumengewichtet). „Der Effekt von sinkenden Börsenstrompreisen wird sich mittelfristig in Strompreisen von privaten und industriellen Endkunden zeigen“, kommentiert Bruno Burger, leitender Wissenschaftler bei den Energy-Charts am Fraunhofer ISE. Auch die Kosten für Emissionszertifikate gingen zurück: von 86,96 auf 63,60 Euro pro Tonne CO2. Quelle: Fraunhofer ISE / jb