Nach ersten Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt erzeugt Deutschland in diesem Jahr etwa fünf Prozent mehr Strom aus erneuerbaren Quellen. Weil der Strombedarf zurückging, wird der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch deutlich steigen und erstmals die 50-Prozent-Marke übertreffen. 200 hatte der Ökostrom-Anteil bei 46 Prozent gelegen, 2021 bei 41 Prozent. Haupttreiber der erneuerbaren Stromproduktion waren die Photovoltaik und die Windenergie.
Ökostrom stammt hauptsächlich aus Sonnen- und Windenergie
Die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen stieg wegen des im Vergleich zum Vorjahr deutlich sonnenärmeren Wetters trotz des guten Anlagenzuwachses laut AGEE-Stat nur leicht auf 61 Terawattstunden. Die Stromerzeugung aus Windenergie lag im Jahr 2023 mit knapp 138 Terawattstunden zehn Prozent höher als im windärmeren Vorjahr (davon 83 Prozent an Land und 17 Prozent auf See). Zusammen steuern Solar- und Windenergie etwa 75 Prozent des gesamten erneuerbaren Stroms bei. Das restliche Viertel der Stromerzeugung kommt aus Biomassekraftwerken und Wasserkraftanlagen sowie zu einem sehr geringen Teil aus Geothermieanlagen. Insgesamt betrug die erneuerbare Strommenge im Jahr 2023 bei etwa 268 Terawattstunden.
Es braucht noch mehr Ökostrom, um Klimaziele erreichen zu können
Trotz dieser positiven Entwicklung bleiben die Herausforderungen groß: Um die Energie- und Klimaziele der Bundesregierung zu erfüllen, sollen 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs bis zum Jahr 2030 aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Dafür muss nach derzeitigen Abschätzungen die erneuerbare Stromerzeugung auf etwa 600 Terawattstunden steigen und sich damit mehr als verdoppeln, um auch die steigenden Bedarfe der Elektrifizierung des Wärmesektors und des Verkehrs zu decken. Um die benötigten erneuerbaren Strommengen bereitstellen zu können, hat die Bundesregierung ambitionierte Ausbauziele festgelegt: Im Jahr 2030 soll sich die installierte Photovoltaikleistung auf 215 Gigawatt verdreifachen, die Leistung der Windenergieanlagen an Land auf 115 Gigawatt verdoppeln. Im Jahr 2023 wurde der hierfür notwendige Photovoltaik-Leistungszubau mit über 13 Gigawatt zwar übertroffen, bei der Windenergie reicht der aktuelle Zuwachs von drei Gigawatt allerdings nicht aus, um das Ausbauziel zu erreichen. Quelle: UBA / jb