Um einen finanziellen Anreiz für den Bau von Photovoltaik auf Dächern ohne Eigenverbrauchsmöglichkeit zu bieten, müsste der Vergütungssatz um etwa fünf Cent pro Kilowattstunde steigen. Das hat das Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamts errechnet. Grund: Die Einspeisevergütung von Solarstrom ist in den vergangenen Jahren jährlich um 15 Prozent gesunken, die Kosten für den Aufbau und Betrieb von Photovoltaikanlagen dagegen nur im um etwa zwei Prozent pro Jahr. „Entwickeln sich Einspeisevergütung und Anlagekosten künftig so weiter, wäre im kommenden Jahr der Betrieb von Dachanlagen nicht mehr rentabel – auch wenn Eigenverbrauch genutzt werden kann“, schreibt das Freiburger Umweltforschungsinstitut in einer Presseinformation. Damit der Ausbau der Photovoltaik dazu beitragen könne, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werde, müsse das Erneuerbare-Energien-Gesetz entsprechend überarbeitet werden. Der Fokus sollte nicht weiter auf der Kostenbegrenzung liegen, sondern auf der Förderung des aus Klimaschutzsicht notwendigen Ausbaus der Photovoltaik, schlagen die Wissenschaftler:innen in einem Policy Brief zur Studie vor. Die Vergütungssätze sollten sich am Kostenrückgang bei der Photovoltaik orientieren.
Vergütung sinkt schnell, Kosten aber nur langsam
Die Vergütungssituation hat laut Öko-Institut bereits in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass private Dachanlagen nicht mit dem Ziel geplant wurden, die Dachfläche optimal auszunutzen. Stattdessen sei die Größe oft so bemessen worden, dass ein möglichst hoher Anteil für den eigenen Strombedarf genutzt werde. Das trage dazu bei, dass die vorhandenen Dachflächen nicht komplett ausgenutzt werden und kleinere Anlagen mit im Verhältnis höheren Kosten realisiert würden. Quelle: Öko-Institut / jb
Das Öko-Institut hat zu dem Thema mehrere Studien veröffentlicht:
Förderprogramm für Bürgerenergiegesellschaften in der Vorentwicklungsphase
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