Springe zum Hauptinhalt Springe zum Hauptmenü Springe zur SiteSearch

Deutscher Strommix so sauber wie nie

                           

Bei der Solarstromerzeugung wurde 2024 ein neuer Bestwert erzielt. Da die Erzeugung aus Braun- und Steinkohle stark zurück ging, war der deutsche Strommix so CO2-arm wie nie zuvor. Das geht aus einer Auswertung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hervor. Quelle der Daten ist die Plattform energy-charts.info. Demnach war die Windkraft auch 2024 wieder die wichtigste Stromquelle. Sie trug 33 Prozent zur öffentlichen Stromerzeugung bei. Der Ausbau der Windenergie bleibt allerdings weiterhin deutlich hinter dem Plan zurück: Bis November waren an Land lediglich 2,4 Gigawatt neu errichtet, geplant waren sieben Gigawatt. Der Ausbau von Windkraft auf See verlief etwas besser als in den Vorjahren. 0,7 Gigawatt wurden neu errichtet. Geplant sind allerdings fünf bis sieben Gigawatt jährlich bis 2026 und insgesamt 30 Gigawatt bis 2030.

Für die Photovoltaik lief es 2024 blendend

Photovoltaikanlagen haben im vergangenen Jahr 72,2 Terawattstunden erzeugt, wovon 59,8 Terawattstunden ins öffentliche Netz eingespeist und 12,4 Terawattstunden im Eigenverbrauch genutzt wurden. Die gesamte Produktion hat sich gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent erhöht. Ihr Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei 14 Prozent. Der Ausbau übertraf wie bereits 2023 die Ziele der Bundesregierung: Statt der geplanten 13 Gigawatt wurden bis November bereits 13,3 Gigawatt errichtet. Das Fraunhofer ISE rechnet mit 15,9 Gigawatt bis Ende 2024. Die Last im Stromnetz betrug 462 Terawattstunden und liegt damit leicht über dem Niveau des Jahres 2023 von 458 Terawattstunden. Dabei ist zu beachten, dass der Eigenverbrauch von Solarstrom auf 12,4 Terawattstunden gestiegen ist. Dieser Eigenstromverbrauch zählt gemäß Definition nicht zur Last, deutet aber auf einen insgesamt gewachsenen Stromverbrauch hin. Die Last umfasst den Stromverbrauch aus dem Netz und die Netzverluste, aber nicht den Pumpstromverbrauch und den Eigenverbrauch der konventionellen Kraftwerke.

Erneuerbare Energien legen zu

Entwicklung der öffentlichen Nettostromerzeugung aus erneuerbaren Quellen seit 2002

Fraunhofer ISE/energy-charts.info

Entwicklung der öffentlichen Nettostromerzeugung aus erneuerbaren Quellen seit 2002

Insgesamt produzierten die erneuerbaren Energien 4,4 Prozent mehr als 2023. Der Anteil der in Deutschland erzeugten erneuerbaren Energien an der Last, das heißt dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei 56 Prozent gegenüber 55,3 Prozent im Jahr 2023. Die gesamte Nettostromerzeugung beinhaltet neben der öffentlichen Nettostromerzeugung auch die Eigenerzeugung von Industrie und Gewerbe, die hauptsächlich mit Gas erfolgt. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der „Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ liegt bei 58,6 Prozent (2023: 54,7 Prozent). Durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien und den Rückgang der Kohleverstromung haben sich die Emissionen aus der Stromerzeugung seit 2014 halbiert.

Wie sich Stromimport und -export entwickelt haben

2023 verzeichnete Deutschland erstmals einen Importüberschuss von 9,2 Terawattstunden, was besonders an den geringeren Stromerzeugungskosten in den europäischen Nachbarländern im Sommer und den hohen Kosten der CO2-Zertifikate lag. Der Import stieg 2024 laut Fraunhofer ISE insbesondere wegen der niedrigen Strompreise der Nachbarländer im Sommer im Saldo auf 24,9 Terawattstunden. Die wichtigsten Importländer waren Frankreich (Saldo 12,9 Terawattstunden), Dänemark (12 Terawattstunden), die Schweiz (7,1 Terawattstunden) und Norwegen (5,8 Terawattstunden). Deutschland exportierte Strom im Saldo nach Österreich (7,2 Terawattstunden), Polen (3,5 Terawattstunden), Luxemburg (3,5 Terawattstunden) und Tschechien (2,8 Terawattstunden). Quelle: Fraunhofer ISE / jb