Lediglich 1,4 Prozent Heizenergie haben Privathaushalte in Deutschland im vergangenen Jahr gespart, wie eine Auswertung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online verdeutlicht. Insbesondere in unsanierten Gebäuden konnten keine Einsparungen erreicht werden. Zwar sank der Verbrauch insgesamt um 10,6 Prozent, doch das ist vor allem auf den milden Winter zurückzuführen. Die witterungsbereinigte Einsparung beträgt im Vergleich zum Jahr 2021 lediglich 1,4 Prozent. Haushalte mit einer Gasheizung haben mit 3,5 Prozent etwas mehr eingespart als der Durchschnitt. Für die Auswertung hat co2online den realen Heizenergieverbrauch von rund 4.000 Wohngebäuden aus den beiden Jahren verglichen. „Die Auswertung zeigt, dass Sparappelle allein nicht reichen“, sagt Geschäftsführerin Tanja Loitz. Ohne Kenntnis des tatsächlichen Verbrauchs und möglicher Sparpotenziale fehle der Anreiz, mit dem Sparen zu beginnen. Als Hilfe weist sie auf den Heizspiegel mit Vergleichswerten zum persönlichen Energieverbrauch und konkreten Spartipps hin.
In unsanierten Gebäuden wurde sogar mehr geheizt
„Zwar lässt sich durch Senkung der Raumtemperatur, richtiges Lüften und Warmwassersparen der Verbrauch in einigen Fällen um bis zu 20 Prozent reduzieren. Das gilt allerdings nicht für unsanierte Gebäude, die im vergangenen Jahr sogar mehr verbraucht haben“, erläutert Loitz. So lägen Gebäude mit dem höchsten Mehrverbrauch von 3,4 Prozent laut der Auswertung in der aktuell drittschlechtesten Energieeffizienzklasse F. Einsparungen seien hingegen in Gebäuden der Klassen A bis D erreicht worden. In energetisch schlechten Gebäuden seien Sanierungen daher umso wichtiger, da dort durch Verhaltensänderungen nicht mehr aktiv Energie gespart werden könne. „In diesem Licht betrachtet sind die geplanten Mindesteffizienzstandards und Sanierungsvorgaben für besonders ineffiziente Gebäude ein wichtiges Instrument, um vor allem Mieter vor zu hohen Energiekosten zu schützen“, sagt Loitz. Energetisch sanierte Häuser mit einer neuen Heizung und einer Wärmedämmung sparen 50 bis 80 Prozent Energie. Quelle: co2online / jb