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DEN beklagt rückläufige Ausbildungszahlen bei jungen Energieberatenden

„Wir sind ernsthaft besorgt, dass wir in einen dramatischen Mangel an Energieberaterinnen und Energieberater schlittern“, erklärt Vorständin Marita Klempnow vom Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN). Die Ingenieurin drängt darauf, die derzeit „völlig unplanbare“ Förderung der Energieberatung und Gebäudeenergieeffizienz neu zu organisieren und auf eine sichere Basis zu stellen. Anderenfalls werde der Fachkräftemangel massiv verstärkt. Die Neuorganisation hält sie auch für ökonomisch sinnvoll, weil sämtliche Förderprogramme im Gebäudebereich erhebliche volkswirtschaftliche Effekte zur Folge haben. Die Aufwendungen für die Energieberatung würden allein schon durch die Mehrwertsteuereinnahmen bei den ausgelösten Sanierungsmaßnahmen kompensiert.

Ohne Energieberatung werden Klimaziele nicht erreicht

Laut Klempnow kommt Energieberaterinnen und Energieberatern eine Schlüsselfunktion bei der Umsetzung von Klimazielen zu. Der Erfolg von Förderprogrammen und die Motivation von Bauherren, in ihre Immobilien zu investieren, habe entscheidend mit den beratenden Effizienzexperten zu tun. „Wenn man diese Multiplikatoren durch Überregulierung, mangelnde Unterstützung oder ein unzuverlässiges wirtschaftliches Umfeld gefährdet, stellt man die eigenen größeren energie- und klimapolitischen Ziele in Frage.“ Die Vorständin verweist darauf, dass das DEN gemeinsam mit anderen Akteuren ein Berufsbild für Energieberater:innen entwickelt. Es gehe darum, sich mit anerkannten Abschlüssen eine berufliche Zukunft in einem immer wichtiger werdenden Bereich zu schaffen. Dies funktioniere aber nur, wenn die politischen Grundlegenden und wirtschaftlichen Voraussetzungen dazu gegeben seien.

Energieberatung braucht einheitliche Ausbildung

Klempnow betont, dass es sich bei der Ausbildung zur Energieberaterin oder zum Energieberater um eine teure Angelegenheit handelt, die im Wesentlichen nicht gefördert wird. Im Gegensatz zur Meisterausbildung gebe es für die Energieberater-Ausbildung noch nicht einmal Bafög. „Dieser Beruf ist ausgesprochen wichtig und attraktiv. Wenn die Ausbildung zu unabhängigen und kompetenten Energieberatenden einheitlich und übersichtlich organisiert wäre, würden sich wohl viele junge Leute für diese Laufbahn entscheiden“, sagt Klempnow. Nicht zuletzt, weil in den kommenden Jahren viele ältere Kolleginnen und Kollegen ihre Büros in jüngere Hände legen wollen. Es wäre fatal, wenn diese Büros mangels Nachwuchses schließen müssten und die umfangreiche Expertise zur Gebäudesanierung verloren geht.

Auf seinen Internetseiten hat das DEN das Lehrgangsprogramm seiner Akademie aufgelistet. Es umfasst auch Grundausbildungslehrgänge zur Listung für die Energieeffizienz-Expertenliste für die Förderprogramme des Bundes. Quelle: DEN / jb