Der für den Klimaschutz erforderliche Ausbau der Photovoltaik wird nur erfolgreich sein können, wenn deutlich mehr effiziente Stromspeichersysteme installiert werden. Neben den etablierten Lithium-Ionen-Batterien stehen inzwischen weitere Technologien in den Startlöchern. Wie effizient die Alternativen sind, haben Forschende der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) und des Karlsruher Instituts für Technologie KIT in der Studie Stromspeicher-Inspektion 2023 untersucht. Das Ergebnis: In Natrium-Ionen- und Natrium-Nickelchlorid-Batterien treten im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien noch deutlich höhere Verluste auf. Die Labortests belegen, dass die Speicherverluste von Natrium-Nickelchlorid-Batterien um das Siebenfache höher sind als die von Lithium-Ionen-Batterien. Als verbesserungswürdig bezeichnen die Forschenden die geringe Leistungsfähigkeit der Natrium-Ionen-Batterien, die zudem mit sinkendem Ladezustand linear abnehme. Weitere technische Unterschiede und Optimierungspotenziale der verschiedenen Batterietechnologien zeigt die neue Studie auf.
Stromspeicher-Inspektion liefert Marktanalyse
Die aktuelle Dominanz der Lithium-Ionen-Batterietechnologie spiegelt sich in ihrem beachtlichen Marktanteil in Deutschland wider: Bei 98 Prozent der rund 200.000 Heimspeichersysteme, die im vergangenen Jahr in Deutschland installiert wurden, handelt es sich der Stromspeicher-Inspektion zufolge um Lithium-Systeme. Die Zahl der Neuinstallationen stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 44 Prozent. Besonders im Trend sind dabei Lithium-Eisenphosphat-Batterien, wie die HTW Berlin in ihrer Analyse des Speichermarkts zeigt. Innerhalb von fünf Jahren verdoppelten Lithium-Eisenphosphat-Batterien ihren Anteil auf knapp 70 Prozent im Jahr 2022. Außerdem beobachten die Forschenden eine rasante Marktentwicklung bei Hybridwechselrichtern. Drei von vier Photovoltaik-Speichersystemen wurden im Jahr 2022 mit einer DC-Anbindung des Batteriespeichers realisiert. Vor vier Jahren führten noch AC-gekoppelte Batteriesysteme den deutschen Heimspeichermarkt an.
Online-Tool erleichtert Speichervergleich
Um Interessierten bei der Suche nach einem effizienten Heimspeicher zu unterstützen, hat die HTW Berlin-Forschungsgruppe Solarspeichersysteme den Stromspeicher-Inspektor entwickelt. Er baut den Ergebnissen der Studie auf. Mit dem neuen Online-Tool können Interessierte die wichtigsten Effizienzeigenschaften der Speichersysteme einfach vergleichen. Alle aufgelisteten Kennwerte wurden von unabhängigen Prüfinstituten ermittelt und auf Plausibilität geprüft. Der Stromspeicher-Inspektor wird ab sofort kontinuierlich um Produktneuheiten erweitert und macht sie somit schneller vergleichbar. Quelle: HTW Berlin / jb
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