502,6 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden im vergangenen Jahr in Deutschland erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Das meldet das Statistische Bundesamt (Destatis). Der Anteil der erneuerbaren Energien an der im Inland erzeugten und eingespeisten Strommenge hat mit 47 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. 2019 hatten unter anderem Windkraft, Photovoltaik und Biogas 42,3 Prozent des Stroms erzeugt. Mit der Windkraft erzielte erstmals ein erneuerbarer Energieträger den höchsten Anteil an der in einem Jahr eingespeisten Strommenge. Sie löste damit Kohle als wichtigsten Energieträger ab.
Stromerzeugung aus Kohle um mehr als ein Fünftel gesunken
Insgesamt ist die Stromerzeugung gegenüber 2019 um 5,9 Prozent gesunken. Die Stromeinspeisung aus konventionellen Energieträgern ging um 13,6 Prozent zurück. Insbesondere die Einspeisung von Kohlestrom war deutlich niedriger als 2019. Die niedrigere Gesamtstromerzeugung sowie der gestiegene Anteil der erneuerbaren Energien und der Rückgang der Stromeinspeisung aus Kohlekraftwerken hängen laut Destatis teilweise mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 zusammen. „Der vergleichsweise geringe Strombedarf in dieser Zeit konnte zu einem großen Teil aus erneuerbaren Energien gedeckt werden“, schreibt die Behörde in einer Presseinformation. Aufgrund des Einspeisevorrangs für erneuerbare Energieträger seien viele konventionelle Kraftwerke zurückgefahren worden. Nur Erdgaskraftwerke, die im Vergleich zu anderen konventionellen Kraftwerken flexibler auf Schwankungen bei der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energiequellen reagieren können, verzeichneten 2020 einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Importierte Strommenge steigt um 19,7 Prozent
Die importierte Strommenge ist laut den Destatis-Zahlen auf 40,1 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Die exportierte Strommenge sank um acht Prozent auf 67,0 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt wurde weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert. Destatis erfasst in seiner Statistik zur Stromerzeugung alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das öffentliche Netz speisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird. Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge ist auch deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen sogenannte Netzverluste auftreten sowie das Saldo aus Stromimporten und -exporten berücksichtigt werden muss. Quelle: Destatis / jb
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