In Ausgabe 1/2019 des GEB ( Webcode 854459) wurden die Ergebnisse einer Forschungsarbeit [1] vom AIBau in Kooperation mit dem FIW vorgestellt. Im Rahmen der Arbeit wurde untersucht, unter welchen Randbedingungen feuchte Dämmstoffe im Dachaufbau verbleiben können und wie sich Feuchte auf die Wärmeleitfähigkeit auswirkt. Der Untersuchung zufolge kann man in vielen Fällen feuchte Dämmstoffe im Dachaufbau belassen, da die verbleibenden „Dämmeigenschaften“ noch immer nennenswert dazu beitragen, Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu vermeiden.
Dieser Beitrag betrachtet die ökologischen und ökonomischen Aspekte, die an einem anschaulichen Beispiel erläutert werden. Im Kern geht es dabei um die Frage: Ist es nachhaltiger, feuchte Dämmstoffe in einer Dachkonstruktion zu belassen, oder sollten sie zugunsten des Umweltschutzes doch entfernt und ersetzt werden?
Nachhaltigkeit
Rund 40 Prozent des gesamtdeutschen Ressourcen- und Energieverbrauchs sowie der CO2-Emissionen und des Abfallaufkommens gehen zu Lasten der Baubranche. Daher besteht in diesem Bereich auch ein entsprechend hohes Einspar- oder besser „Vermeidungspotenzial“. Da Bauwerke in der Regel eine lange Standzeit aufweisen (zum Teil 80 Jahre und mehr), wirken sich Entscheidungen, die in der Konzept- und Planungsphase getroffen werden, weitreichend und langfristig z. B. auf den Energieverbrauch, die CO2-Emissionen und die Dauerhaftigkeit des Gebäudes aus. Dabei spielen die verwendeten Baustoffe und gebäudetechnischen Komponenten eine wesentliche Rolle. Können sie lange genutzt werden, wirkt sich das positiv auf die Nachhaltigkeit des Gebäudes aus. ...