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Serielles Sanieren auf dem Sprung

Der Markt für serielle Sanierungslösungen entwickelt sich laut der Deutschen Energie-Agentur (Dena) dynamisch. Immer mehr Wohnungsunternehmen sanieren ganze Quartiere mit dem zukunftsweisenden Sanierungskonzept. 110 Projekte mit 2.000 Wohnungen wurden bereits fertiggestellt oder sind im Bau. Im Jahr 2022 waren es erst 13 Projekte mit 450 Wohnungen. Zudem befinden sich 210 Projekte mit 11.000 Wohneinheiten in der Planung und Vorbereitung (2022: 51 Projekte mit 2.900 Wohneinheiten). „Der neue Wirtschaftszweig der seriellen Sanierung hat schon einiges erreicht, aber noch ganz viel vor. Deshalb ist es wichtig, die positive Entwicklung mit verlässlichen Rahmenbedingungen und zielgerichteten Investitionsanreizen weiter voranzutreiben“, fordert Uwe Bigalke, Leiter des Dena-Kompetenzzentrums Serielles Sanieren/Energiesprong DE, und ordnet damit die aktuelle Entwicklung ein.

Förderbonus pusht serielle Sanierung

Bigalke erklärt, warum er das serielle Sanieren als Schlüsseltechnologie für die Wärmewende ansieht: „Wer denkt, dass die Erreichung der Klimaziele allein durch den Umstieg auf eine fossilfreie Wärmeversorgung gelingen kann, irrt. Wir brauchen einen Mix aus erneuerbaren Energien, hochgedämmter Gebäudehülle und effizienter Gebäudetechnik. Serielles Sanieren verbindet alle drei Maßnahmen in einem Konzept.“ Seiner Ansicht nach hat sich der 2023 eingeführte Bonus in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als wirksamer Impuls erwiesen. Bis 2022 machten serielle Sanierungen nicht einmal zwei Prozent aller KfW-55- und -40-Sanierungen aus. „Seit dem Start des BEG-Bonus hat sich der Anteil serieller Sanierungen innerhalb von zwei Jahren auf über 20 Prozent erhöh“, erklärt Bigalke. Zudem seien serielle Sanierungslösungen dank des Bonus bereits heute auf dem Kostenniveau konventioneller energetischer Modernisierungen. Für Bigalke ist das Kostensenkungspotenzial noch nicht ausgeschöpft: „Der aktuelle Nachfrageschub wirkt kostensenkend, da bei größeren Projekten und höheren Stückzahlen die erhofften Skaleneffekte anfangen zu greifen.“ Perspektivisch würden die Kosten für serielle Sanierungen unter das Niveau konventioneller Lösungen sinken. 

30 Prozent aller Gebäude eignen sich

Das innovative Modernisierungskonzept setzt auf vorgefertigte Fassaden-, Dach- und Technikmodule, die auf der Baustelle nur noch montiert werden. Auf diese Weise können mit weniger Fachkräften mehr Gebäude in kürzerer Zeit fit für die klimaneutrale Zukunft gemacht werden. Laut Portfolioanalysen der Dena sind rund 30 Prozent aller Mehrfamilienhäuser für eine serielle Sanierung geeignet. Selbst höchst ineffiziente Gebäude lassen sich mit seriellen Sanierungslösungen energetisch auf Neubauniveau bringen. Im Idealfall lassen sich serielle Sanierungen warmmietenneutral umsetzen. Der Staat fördert mit zinsvergünstigten Krediten von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit, die ein bis zwei Prozentpunkte unter den marktüblichen Zinskonditionen liegen. Hinzu kommen Tilgungszuschüsse, die sich im günstigsten Fall auf 45 Prozent summieren können, was einer Förderung von 67.000 Euro pro Wohneinheit entspricht. Quelle: Dena / jb