Beim seit Jahren schwachen Wohnungsbau zeigen sich Signale für eine Trendwende. Der von der KfW-Bankengruppe regelmäßig exklusiv für die Wirtschaftswoche berechnete KfW-Indikator Eigenheimbau zeigt für das Jahr 2010 einen moderaten Anstieg des Wohnungsneubaus an. So lag der Wert im Juni 2010 mit 35,4 gut 8 Prozentpunkte über dem Juniwert des Vorjahres. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Wohnungsneubautätigkeit für das Jahr 2010 insgesamt höher als im Jahr 2009 ausfallen wird. Für das Gesamtjahr 2010 ist mit dem Neubau von rund 146.000 Wohnungen zu rechnen.
Indiz für Bodenbildung bei Wohnungsneubau
Das Jahr 2009 markierte mit nur noch rund 140.000 neu errichteten Wohnungen den Tiefpunkt im Wohnungsneubau seit der Wiedervereinigung – im Vergleich zum Jahr 2008 ein Minus von 10 %. Die Belebung im Jahr 2010 ist ein Indiz dafür, dass beim Wohnungsneubau die Bodenbildung vorerst erreicht ist.
Wohnungsneubau deckt den Bedarf nicht
Dazu der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Norbert Irsch: „Auch wenn der Wohnungsbedarf in Deutschland durch starke regionale Unterschiede geprägt ist, ist unbestreitbar, dass das derzeitige Wohnungsneubauniveau nicht ausreicht, den auch in den kommenden Jahren noch steigenden Wohnungsbedarf zu bedienen. Denn trotz des demografischen Wandels wird die Zahl der Haushalte in Deutschland und damit die Wohnungsnachfrage bis mindestens zum Jahr 2020 weiterhin zunehmen.“ Die Anzahl der Haushalte steigt in den nächsten Jahren weiter an, da die durchschnittliche Haushaltesgröße den Bevölkerungsrückgang überkompensiert, sodass insgesamt in Deutschland zwar eher kleinere aber mehr Haushalte benötigt werden. GLR
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