Um 1570 war man beim Wärmeschutz der Fußböden schon mit wenig zufrieden. Der italienische Baumeister Andrea Palladio schrieb in „Die vier Bücher zur Architektur““ „„ie Böden macht man gewöhnlich aus Estrich (Terrazzo), wie er in Venedig gebräuchlich ist, aus Ziegelsteinen. … Fußböden aus Bruchsteinen werden in den Zimmern äußerst selten gebraucht, da sie im Winter große Kälte von sich geben … “. Vitruv beschrieb 1500 Jahre vorher einen Fußbodenaufbau für Villen, bei dem auch die „„iener sich nicht erkälten“: Ein etwa 15 cm hohes Gemisch aus Sand, Asche, klein gestoßenen Kohlestücken und Kalk auf einer Lage Ziegelsteinen. Der U-Wert muss bei 0,8 W(m2K) gelegen haben. Die letzte Schicht aus oberflächenversiegelten Kohlestücken λ = 0,16 W/(mK) sorgte für Fußwärme.
Kalte Böden – kalte Füße
Bis in das 18. Jahrhundert finden sich in deutschen Bauernhäusern noch Fußböden aus gestampftem Lehm oder in Form von Naturstein- oder Ziegelpflaster, die in Lehm oder Sand verlegt wurden. Bei diesen Aufbauten liegt der U-Wert bei 2 bis 2,5 W/(m2K)oder schlechter. Vereinzelt hielten sich solche Konstruktionen in nicht unterkellerten Räumen historischer Gebäude bis in die 1980er-Jahre, wie die Befunde des Architekten Herbert Nebel belegen [1]. Der U-Wert eines gestampften Lehmbodens besteht im Prinzip allein aus dem inneren Wärmeübergangswiderstand (0,17 m2K/W) und kommt in der Energieberatung nicht mehr vor 5,9 W/(m2K).
Soweit wir heute noch ältere Holzfußböde ...